Eva Menasse: "Ich trage diesen Stern so gut wie immer. Wenn ich aber nach Israel fahre, nehme ich ihn herunter."

Foto: Nathan Murrell

"Mein bestes Stück ist ein unregelmäßig geformter Davidstern, den ich bei meinem ersten Aufenthalt in Israel vor zwölf Jahren gekauft habe. Ich habe ihn im Schaufenster eines Juweliers gesehen und mich sofort in diesen 'schiefen' Davidstern verliebt. Drei Tage lang bin ich um das Geschäft herumgeschlichen, weil er unfassbar teuer war.

Außerdem fragte ich meine israelische Freundin, ob es nicht peinlich wäre, sich so etwas um den Hals zu hängen. Sie meinte: 'Wenn er dir so gut gefällt, dann kauf ihn dir', was ich, wie man sieht, auch getan habe. Klar gab es später Diskussionen um das Thema, religiöse Symbole um den Hals zu tragen.

Ich trage diesen Stern so gut wie immer. Wenn ich aber nach Israel fahre, nehme ich ihn herunter. Ihn dort zu tragen wäre, wie in Bayern oder Österreich mit einem Kreuz um den Hals herumzulaufen. Am besten gefällt mir, dass ihn eigentlich nur Juden als Davidstern erkennen. Die anderen sagen: 'Sie haben aber ein schönes Schmuckstück.'"(Michael Hausenblas, RONDO, 17.10.2017)

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