Taxifahrer protestieren schon länger gegen die Billigkonkurrenz durch Uber.

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Der Fahrtendienst Uber versucht mit Zugeständnissen das drohende Verbot in London abzuwenden. In der britischen Hauptstadt hatte die Behörde Transport for London erklärt, Uber sei nicht "fähig und geeignet", eine neue Lizenz zu erhalten. Das Verhalten des Dienstes könne Folgen für die Sicherheit seiner Fahrgäste und der Öffentlichkeit haben. Im Einzelnen gehe es unter anderem um das Melden ernsthafter Straftaten und die medizinische Begutachtung der Fahrer. Uber hat gegen die Entscheidung berufen.

Das Unternehmen will nun Zugeständnisse machen, damit die mit Ende September ausgelaufene Lizenz doch noch verlängert wird. Ein Punkt darunter, den Andrew Byrne am Dienstag bei einem Hearing im britischen Parlament nannte: Das Start-up prüfe ein Lösung, bei der Fahrer nach zehn- oder zwölfstündiger Arbeit automatisch ausgeloggt werden. Derzeit ist rund ein Viertel der Fahrer länger als 40 Stunden pro Woche im Dienst. Mit einer Arbeitszeitregelung will Uber der Kritik an der Sicherheit des Diensts begegnen.

Hoher Eigenleistung

Nichts kann Byrne hingegen der Vorstellung abgewinnen, die Fahrer anzustellen. Die Flexibilität würde erodieren, so das Argument. Auch die Einhaltung des Mindestlohns kann Uber nicht garantieren. Der Manager versicherte zwar, dass im Schnitt ein Stundenlohn von gut 20 Pfund anfalle, allerdings sind davon Benzin, Versicherung und anteilige Autokosten abzuziehen.

Die britische Politik diskutiert derzeit über neue Wege, um das digitale Zeitalter und die Auswirkungen auf Beschäftigung besser zu gestalten, und will dabei verhindern, dass Arbeiter und Angestellte ausgebeutet werden. Eckpfeiler sind dabei ausreichende Entlohnung und Ruhezeit sowie angemessene Besteuerung der Internetfirmen. (red, 10.10.2017)