Markus Breitenecker, Geschäftsführer von ProSiebenSat.1 Puls4, skizzierte im April die Pläne für ATV. Der deutsche Medienkonzern kaufte den Privatsender.

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Wien – Nach einigen freiwilligen Abgängen nach der Übernahme durch den deutschen Medienkonzern ProSiebenSat1Puls4 geht der Redimensionierungsprozess beim Privatsender ATV in die nächste Runde: Nach STANDARD-Informationen wurden bis Ende September bis zu 40 ATV-Mitarbeiter beim Betriebsrat zur Kündigung angemeldet. Wie viele davon von Puls 4 übernommen werden, ist unklar.

Die Sendergruppe möchte zum Personalabbau nicht Stellung nehmen. Diese hohe Zahl an Kündigungen könne aktuell nicht bestätigt werden, heißt es mit Verweis auf den Restrukturierungsprozess, der nach dem Kauf im April begonnen wurde und bis ins erste Quartal 2018 dauern soll. Damals war – wie berichtet – von 70 Planstellen bei ATV die Rede, die im Lauf des Jahres abgebaut werden sollen.

ProSiebenSat1Puls4-Chef Markus Breitenecker sagte im April, dass so viele ATV-Mitarbeiter wie möglich innerhalb der Sendergruppe übernommen werden sollen. Aus diesem Grund seien in den Monaten davor Stellen nicht nachbesetzt worden. ATV zieht vom Donaukanal im zweiten Bezirk ins ProSiebenSat1Puls4-Zentrum im Wiener Mediaquarter St. Marx. Der Umzug soll spätestens Ende des Jahres abgeschlossen sein. Abteilungen werden zusammengelegt.

Einige Redakteure haben ATV in Richtung "Quo Vadis Veritas" verlassen, Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz' Rechercheplattform und Medienprojekt, das als "Addendum" firmiert – etwa Martin Thür, Florian Tietze und Alexander Millecker. Martin Gastinger, ehemaliger ATV-Geschäftsführer, führt Christian Muchas Fachmedienverlag mit dem "Extradienst" weiter. (red, 10.10.2017)