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Gespanntes Verhältnis zwischen Trump und der NFL.

Foto: AP/Harnik

US-Präsident Donald Trump lässt im Streit um den Hymnenprotest in der NFL nicht locker und will die Steuererleichterungen für die US-Footballliga kappen. "Warum bekommt die NFL massive Steuererleichterungen, während sie zur gleichen Zeit unsere Hymne, Flagge und unser Land missachtet? Steuergesetz ändern!", teilte der mächtigste Mann der Welt auf Twitter mit.

Wie Trumps Maßnahmen konkret aussehen sollen, ließ er offen. Ebenso die Frage, ob auch andere US-Profiligen wie die NBA (Basketball), NHL (Eishockey) und MLB (Baseball) betroffen sein sollen.

Am vergangenen Sonntag verließ sein Vizepräsident Mike Pence während des NFL-Spiels zwischen den Indianapolis Colts und den San Francisco 49ers das Stadion vorzeitig, nachdem sich mehr als 20 Profis der 49ers aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA während der Hymne hingekniet hatten. Für seine Reaktion hatte Pence von Donald Trump ein großes Lob bekommen.

Seit Wochen schon spitzt sich die Auseinandersetzung zwischen dem US-Präsidenten und der NFL zu. Der Gipfel der verbalen Entgleisungen war eine Aussage Trumps, der die protestierenden Spieler als "Hurensöhne" bezeichnet und ihre Entlassung gefordert hatte.

2016 hatte der frühere 49ers-Quarterback Colin Kaepernick als erster Spieler seinem Protest explizit gegen Rassismus und Polizeigewalt mit dem Kniefall Ausdruck verliehen. Seitdem hat er viele Nachahmer gefunden. Kaepernick ist seit dieser weltweit beachteten Aktion arbeitslos, kein Klub will ihn unter Vertrag nehmen.

Goodell steht auf

"Wie viele unserer Fans glauben wir, dass jeder während der Hymne stehen sollte", erklärte der mächtige Commissioner der National Football League (NFL), Roger Goodell, in einer E-Mail an die Besitzer der Teams, über die am Dienstag mehrere US-Medien berichteten.

Das Thema solle nächste Woche bei einem NFL-Treffen in New York besprochen werden. Goodell erklärte, die Anliegen der Spieler lägen ihm sehr am Herzen. Gleichzeitig wolle man aber Land und Flagge ehren, das erwarteten auch die Fans. "Die Kontroverse über die Hymne steht einer aufrichtigen Auseinandersetzung mit den zugrundeliegenden Probleme entgegen", erklärte Goodell. Man müsse den Streit überwinden – gemeinsam mit den Spielern. (APA, sid, 10.10.2017)