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Der Hype um Virtual Reality konnte bislang noch keinen Käuferansturm heraufbeschwören.

Foto: Reuters

Berichten Techmedien über neue Fortschritte im Bereich der Virtual Reality, zieht das häufig viel Publikumsinteresse nach sich. IT-Riesen wie Microsoft, Google oder Facebook setzen immer stärker auf die Technologie. Und auch für Sprachassistenten wie Cortana, Siri, Alexa oder den Google Assistant wird eifrig die Werbetrommel gerührt und sogar spezialisierte Hardware in Form smarter Lautsprecher verkauft.

An den meisten Konsumenten gehen diese Hypes allerdings vorbei. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Unternehmensberater von Deloitte. Befragt wurden hierzu 53.000 Konsumenten in 33 Ländern für die neueste Auflage des Global Mobile Consumer Survey (PDF).

VR-Markt weit unter Erwartungen

Hatten vor einem Jahr noch zwei Prozent der deutschen Haushalte ein VR-Gerät, so sind es heuer drei, zitiert Heise aus den länderspezifischen Ergebnissen. Immerhin halten höherklassige Lösungen wie HTC Vive oder Oculus Rift darunter nun einen Anteil von 32 Prozent und konnten sich damit verdoppeln. Im Gegenzug verloren aber Einsteiger-VR-Produkte wie Googles einfache Handyhalterung "Cardboard" an Boden.

Insgesamt, so die Analyse, handelt es sich noch um einen kleinen Nischenmarkt, der sich deutlich unter den Erwartungen entwickelt. Laut Deloitte liegt dies unter anderem daran, dass der Technologie noch ein "erkennbarer Mehrwert" fehle. Einen Anschub könnte er freilich durch Microsofts VR-Initiative mit dem nächsten Windows 10-Update bekommen. Die ersten VR-Geräte von Drittherstellern wie Acer, Dell und HP lassen sich bereits vorbestellen und sind großteils deutlich günstiger als die Produkte von Oculus oder HTC.

Nur 18 Prozent nutzen Siri und Co.

Dass Sprachassistenten immer klüger und mächtiger werden, scheint an den meisten Konsumenten ebenfalls noch vorbei zu gehen. Und das, obwohl die Industrie ihre Dienste schon seit einigen Jahren pusht. 2011 stellte Apple seine Lösung Siri als Bestandteil von iOS 6 vor. Im Jahr darauf sprangen auch Google (Google Now) und Samsung (S Voice) auf den Zug auf.

Technologisch hat sich seither viel getan. Doch tatsächlich machen nur 18 Prozent der Smartphone-Besitzer von Sprachsteuerungsfunktionen Gebrauch. Entsprechend bescheiden dürfte die Wirkung als Kaufargument für ein neues Handy oder Tablet sein. Am häufigsten würden die Hilfsprogramme für Navigationszwecke eingesetzt werden, heißt es in der Studie.

Wenig Vorfreude auf 5G

Auch für den nächsten Mobilfunkstandard, tituliert 5G, ist der Interessensfaktor noch niedrig. 61 Prozent gaben an, dass dieser für sie kaum bis "gar nicht wichtig" sei. Und das obwohl dem nächsten Bandbreitensprung große Auswirkungen auf Wirtschaft, Bildung und andere Bereiche vorausgesagt werden. Trotz des Booms bei Videostreaming gibt es aktuell noch wenig Bereitschaft, für eine stärkere Internetverbindung zusätzlich Geld auszugeben.

Lebenszeichen für das "Internet der Dinge"

Die Entwicklung hinsichtlich des Verkaufs smarter Endgeräte weckt hingegen vorsichtigen Optimismus. Das Kaufinteresse ist deutlich angestiegen, der Gerätebestand hat sich bei Wearables etwa verdoppelt. Es gibt laut Deloitte aber noch großes Ausbaupotenzial und mit notwendiger Verbesserung der Kompatibilität der Produkte untereinander auch noch eine komplexe Hürde zu nehmen. (red, 10.10.2017)