Peking – China hat gegen das Manöver eines US-Kriegsschiffes in den territorial umstrittenen Gewässern des Südchinesischen Meeres protestiert. Der Zerstörer "USS Chafee" sei ohne Genehmigung in chinesische Gewässer in der Nähe der Paracel-Inseln eingedrungen, kritisierte die Sprecherin des Außenministeriums, Hua Chunying, am Mittwoch in Peking.

"Das Vorgehen des US-Kriegsschiffes hat die Souveränität und Sicherheit Chinas untergraben." Mit dem Manöver hätten die USA für die "Freiheit der Schifffahrt" und gegen Chinas "exzessiven Ansprüche" in der Region eintreten wollen, zitierte der US-Sender CNN nicht namentlich genannte Vertreter des Pentagon.

Gebietsansprüche

Das Südchinesische Meer liegt zwischen China, Vietnam, Malaysia und den Philippinen. China beansprucht 90 Prozent des 3,5 Millionen Quadratmeter großen Gebietes, darunter Inseln und Riffe, die teils mehr als 800 Kilometer von der chinesischen, aber nur etwa 220 Kilometer von der philippinischen Küste entfernt liegen. Der Ständige Schiedshof in Den Haag hatte diesen weitreichenden Gebietsansprüche 2016 als unrechtmäßig abgewiesen.

Bereits in der Vergangenheit hatte Washington ähnliche Einsätze damit gerechtfertigt, die Freiheit der Seefahrt verteidigen zu wollen; das Gebiet sei internationales Gewässer.

Es war das vierte bekannt gewordene Manöver dieser Art seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Jänner. Trump wird im November zu seinem ersten Besuch in China erwartet. (APA, 11.10.2017)