Der Andrang am Wahltag war vielerorts groß, die Stimmabgabe in Liberia blieb dennoch friedlich.

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Monrovia – In Liberia hat am Mittwoch die Auszählung der Stimmen nach der Parlaments- und Präsidentenwahl vom Vortag begonnen. Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf war nicht mehr angetreten. Das offizielle Endergebnis soll am 25. Oktober verkündet werden. Danach könnte es zu einer Stichwahl kommen – wie im Jahr 2005, als der Fußballstar und Oppositionelle George Weah knapp gegen Johnson-Sirleaf verlor.

Der wegen einer nachgesagten Nähe zum Kriegsverbrecher Charles Taylor nicht unumstrittene Weah wird wahrscheinlich auch diesmal in der Stichwahl landen. Sein möglicher Konkurrent im zweiten Wahlgang: der bisherige Vizepräsident Joseph Boakai. Chancen wurden auch Charles Brumskine von den Liberalen eingeräumt.

Erster demokratischer Machtwechsel seit 70 Jahren

Fest steht, dass dem westafrikanischen Land der erste demokratische Machtwechsel seit mehr als 70 Jahren bevorsteht. Johnson-Sirleaf (78), Friedensnobelpreisträgerin und erste frei gewählte Präsidentin Afrikas, war nach zwei Amtszeiten nicht mehr angetreten. Für ihren Nachfolger gibt es in dem von jahrelangen Bürgerkriegen und der Ebola-Epidemie erschütterten Land viel zu tun. Denn auch wenn die Präsidentin während ihrer zwölfjährigen Amtszeit das Land wirtschaftlich aus der ärgsten Krise geführt hat, ist es laut Uno immer noch eines der 15 ärmsten der Welt. (mhe, 11.10.2017)