Berlin – Die Zahl der neu ankommenden Asylsuchenden in Deutschland ist im September zurückgegangen. Es seien 14.688 Neuankömmlinge registriert worden, teilte das deutsche Innenministerium am Mittwoch mit. Das sind 1.624 weniger als im August, in dem bisher die meisten Menschen in diesem Jahr nach Deutschland kamen.

Insgesamt reisten seit Jahresbeginn 139.635 Asylsuchende in Deutschland ein. Die meisten stammen aus Syrien (35.383), dem Irak (15.425) und Afghanistan (9.503), gefolgt von Eritrea (7.365), Iran (5.864) und der Türkei (5.447). Auffallend an den Zahlen für September ist, dass Asylsuchende aus der Türkei inzwischen den dritten Platz einnehmen. So kamen im vergangenen Monat 3.110 Menschen aus Syrien, 1.864 aus dem Irak und 1.016 aus der Türkei nach Deutschland, um Schutz zu beantragen.

99.334 Altfälle

Die Zahl der offenen Verfahren beim deutschen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) ging im September auf 99.334 Altfälle weiter zurück. Ende August waren es noch 114.202 anhängige Verfahren gewesen. Zum 31. August vergangenen Jahres waren sogar noch rund 576.500 Verfahren nicht entschieden gewesen. Insgesamt wurden im September 16.520 Asylanträge gestellt. 35.127 Anträge wurden entschieden.

Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer sagte, die deutsche Regierung wolle die Zahl der nach Europa und Deutschland flüchtenden Menschen reduzieren. Dazu würden Fluchtursachen bekämpft, und es werde entschlossen gegen kriminelle Schlepper vorgegangen sowie an einem besseren Schutz der europäischen Außengrenzen gearbeitet. Daher könne man heute sagen, dass sich Ereignisse von 2015 so nicht wiederholen würden. Damals waren hunderttausende Menschen nach Deutschland eingereist.

Familiennachzug für Syrer und Iraker

Nach Angaben des Auswärtigen Amts wurden im ersten Halbjahr 60.000 Anträge auf Familiennachzug gebilligt. Im Jahr 2016 waren es etwa 100.000 und im Jahr davor 70.000 Anträge gewesen. Prognosen zur Entwicklung des Familiennachzugs wollte eine Ministeriumssprecherin nicht anstellen. Derzeit liegt nach ihren Angaben bei den Auslandsvertretungen 70.000 Terminbuchungen für einen Familiennachzug zu syrischen und irakischen Schutzberechtigten in Deutschland vor. (APA, 11.10.2017)