Monterrey – Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen in einem Gefängnis im Norden von Mexiko sind mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte der örtliche Generalstaatsanwalt Bernardo González am Mittwoch mit. Die Polizei brachte die Haftanstalt Cadereyta im Bundesstaat Nuevo Leon wieder unter Kontrolle. Im Fernsehen waren Rauchsäulen über dem Gefängnis zu sehen.

In die Auseinandersetzungen waren offenbar Angehörige zweier verfeindeter Banden verwickelt. Am Dienstag hätten zunächst etwa 40 Insassen einen Mithäftling getötet und verbrannt, sagte der Sprecher der Sicherheitskräfte, Aldo Fasci. Später hätten sich rund 250 Gefangene an den Kämpfen beteiligt. Daraufhin seien Polizisten in das Gefängnis eingedrungen und hätten das Feuer eröffnet.

"Wir müssen die Autopsie abwarten, um sagen zu können, wie viele bei den Kämpfen zwischen den kriminellen Banden und wie viele durch die Beamten getötet wurden", sagte Fasci. Die Häftlinge blockierten demnach die Zugänge zum Gefängnis mit Geschirrwagen, Kisten und brennenden Matratzen. Ein Polizist wurde mit einer Stichwaffe an der Lunge verletzt.

In Mexikos Justizvollzugsanstalten kommt es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen. Viele Gefängnisse werden von Gangs kontrolliert. Erst Anfang Juli kamen bei Kämpfen in einer Haftanstalt in Acapulco 28 Menschen ums Leben.

Im Februar vergangenen Jahres wurden bei Kämpfen zwischen verfeindeten Fraktionen des Verbrechersyndikats Los Zetas in einem Gefängnis in Monterrey 49 Häftlinge getötet. (APA, 11.10.2017)