Berlin – Die Szene der sogenannten Reichsbürger und Selbstverwalter in Deutschland ist größer als bisher bekannt. Eine Sprecherin des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) bestätigte am Donnerstag einen Bericht des Berliner "Tagesspiegels", wonach das BfV und die entsprechenden Landesbehörden mit Stand 30. September 15.000 "Reichsbürger" und Selbstverwalter zählten, darunter 900 Rechtsextremisten.

Etwa tausend "Reichsbürger" verfügen über einen Waffenschein. Im März hatten die Verfassungsschützer noch von 12.800 "Reichsbürgern" und Selbstverwaltern gesprochen. Beide Gruppierungen erkennen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und deren Rechtssystem nicht an.

Die in etliche Kleinstgruppen zersplitterten "Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an und behaupten, dass das Deutsche Reich (1871-1945) weiter existiere. Sie sprechen dem Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide. Im Oktober 2016 hatte ein "Reichsbürger" in Bayern einen Polizisten erschossen. (APA, 12.10.2017)