Im Rahmen seines "Kriegs gegen Drogen" hat der philippinische Staatschef damit gedroht, die diplomatischen Beziehungen zu den EU-Staaten abzubrechen.

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Manila – Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat nach europäischer Kritik an seinem blutigen "Krieg gegen Drogen" damit gedroht, die diplomatischen Beziehungen zu den EU-Staaten abzubrechen. An die europäischen Botschafter gerichtet, sagte er am Donnerstag in einer Rede: "Wir können den diplomatischen Kanal morgen zumachen. Ihr verlasst mein Land in 24 Stunden. Ihr alle."

Eine Gruppe von Abgeordneten des Europaparlaments hatte Duterte zuvor besucht und davor gewarnt, dass den Philippinen Sanktionen drohen, wenn er an seiner brutalen Kampagne gegen illegale Drogen festhält.

Dutertes Feldzug sind seit seinem Amtsantritt Ende Juni 2016 bereits mehr als 3.000 Menschen zum Opfer gefallen. Kritiker weltweit werfen ihm vor, Drogendealer und -konsumenten ohne Prozess ermorden zu lassen. Duterte betrachtet die Kritik als Einmischung in die inneren Angelegenheiten seines Landes.

Die "dummen Typen der Europäischen Union" wollten die Philippinen aus den Vereinten Nationen ausschließen, sagte er weiter. "Ihr mischt Euch in unsere Angelegenheiten ein, weil wir arm sind. Erst gebt Ihr uns Entwicklungshilfe, dann versucht Ihr zu orchestrieren, was in meinem Land geschehen soll und was nicht, Ihr Schlampen." (APA, 12.10.2017)