Menschen in der Provinz Nghe An kämpfen mit den Überflutungen.

Foto: APA/AFP/Vietnam News Agency

Hanoi – Nach den schweren Überschwemmungen und Erdrutschen im Norden und im Zentrum Vietnams ist die Zahl der Todesopfer am Freitag auf 54 gestiegen. Weitere 39 Menschen galten nach einem der schwersten Unwettern in dem südostasiatischen Land seit Jahren als vermisst, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte.

Am stärksten betroffen war die nördliche Provinz Hoa Binh mit 17 Toten und 15 Vermissten. Dort erklärten die Behörden den Ausnahmezustand. Tausende Häuser wurden zerstört oder beschädigt und zehntausende Hektar Ackerland überflutet. Zahlreiche Strommasten vielen um. Tausende Polizisten und Soldaten waren an Hilfseinsätzen beteiligt. Die Aufräumarbeiten kamen aber nur langsam voran.

Nahe der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi brach ein Damm und der Fluss überflutete die angrenzenden Dörfer. "Unser Dorf hat all seine Fische und das ganze Gemüse in den Fluten verloren", sagte der 63 Jahre alte Bauer Ngo Van Thanh der staatlichen Nachrichtenagentur VNExpress. Für die nächsten Tage wird mit dem Eintreffen eines neuen Tropensturms gerechnet.

Vietnam wird zwischen Mai und Oktober immer wieder von schweren Tropenstürmen heimgesucht. Im Jahr 2009 starben mehr als 150 Menschen, als der Taifun "Ketsana" über das Land hinwegfegte. (APA, 13.10.2017)