Rom – Im Hafen von Palermo ist am Freitag das Schiff Aquarius der Hilfsorganisation SOS Mediterranee mit 606 Flüchtlingen an Bord eingetroffen. Diese waren bei sieben Rettungseinsätzen im Mittelmeer innerhalb von 36 Stunden in Sicherheit gebracht worden.

241 der Geretteten sind minderjährig. 178 reisten ohne Begleitung von Erwachsenen, teilte die Hilfsorganisation mit. An Bord befanden sich auch elf schwangere Frauen und ein erst eine Woche altes Baby. Die Geretteten waren unterernährt. Ein Jugendlicher wurde wegen Schusswunden und Messerstichen behandelt.

Einige Frauen aus Afrika berichteten, sie seien monatelang inhaftiert gewesen und vergewaltigt worden. Die geretteten Schutzsuchenden stammen aus 15 verschiedenen Ländern, darunter Syrien, Ägypten, Mali und Sudan. 50 Menschen sind syrische Asylsuchende, Familien mit mehreren Kindern auf der Flucht aus Libyen.

In Italien waren in den vergangenen Monaten die Ankünfte aus Libyen stark zurückgegangen. 107.000 Flüchtlinge erreichten seit Anfang 2017 die italienische Küste. Das sind 25 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte das Innenministerium in Rom mit. (APA, 13.10.2017)