Metzingen – Die Staatsanwaltschaft Stuttgart schaut sich die Ereignisse rund um den Absturz der Hugo-Boss-Aktie im Jahr 2016 an. Es werde die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens geprüft, erklärte eine Behördensprecherin am Freitag und bestätigte einen "Spiegel"-Bericht. Hintergrund sei eine Anzeige der deutschen Finanzaufsicht BaFin wegen mutmaßlichen Insiderhandels mit Aktien des Modekonzerns.

Weder die BaFin noch das Unternehmen wollten sich zu Einzelheiten äußern. Eine Sprecherin von Hugo Boss betonte, gegen das Unternehmen sei nicht ermittelt worden.

Am 23. Februar 2016 warnte Hugo Boss seine Aktionäre vor einem Rückgang der Gewinne. Der Aktienkurs brach am selben Tag um fast 20 Prozent ein. Offenbar hatten sich laut "Spiegel"-Bericht jedoch einzelne Insider frühzeitig abgesichert: Kurz vor der Veröffentlichung wurden anscheinend noch größere Mengen an Wertpapieren verkauft. Gegen wen sich die Anzeige der BaFin richtet, wollten weder Finanzaufsicht noch Staatsanwaltschaft offenlegen. Dem "Spiegel" zufolge wird einem Aufsichtsrat von Hugo Boss vorgeworfen, Informationen über die bevorstehende Gewinnwarnung weitergegeben zu haben. (APA, 13.10.2017)