Wo ist der nächste Bio-Supermarkt? Satellitenbilder könnten bei der Wohnungssuche helfen.

Foto: ESA/ATG medialab

Die jüngste Entscheidung der Voestalpine, in Kapfenberg rund 350 Millionen Euro in ein neues Edelstahlwerk zu investieren, sorgte bei rund 3000 Mitarbeitern für Aufatmen. Schließlich war es ihre Kompetenz, die für den Verbleib des Konzerns ausschlaggebend war. Die Großinvestition untermauert jedoch auch die Bedeutung Österreichs im Hochtechnologiesektor. Denn Edelstahl aus Kapfenberg wird in der Raumfahrt verwendet.

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"Wir sind nicht allein", wissen die A(u)stro-Stahlkocher. Die heimischeWeltraum-Industrie ist vielfältig. Diese Woche feiert Österreich 30 Jahre Mitgliedschaft in der Europäischen Weltraumorganisation (Esa). Die Bilanz kann sich blicken lassen: In dieser Zeit haben heimische Unternehmen rund 800 Millionen Euro an Aufträgen von der Esa lukriert. Der Sektor ist geprägt von Klein- und Mittelbetrieben. Rund 120 davon beschäftigen in etwa 1000 Mitarbeiter. Der jährliche Umsatz der Weltraumbranche beträgt rund 125 Millionen Euro. Derzeit baut etwa das Wiener Weltraumunternehmen Ruag an einem Minisatelliten, der für die Klimaforschung Daten liefern soll.

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Weltraumtechnologie bereichert auch die bodenständigste aller Branchen, das Immobilienwesen. Diese Woche präsentierten die FH St. Pölten und die FH Kufstein ein Programm, das mit Satellitenbildern den Wert einer Wohnlage berechnen soll. Die Vogelperspektive ist für Käufer relevant. Schließlich beeinflussen die Entfernung zu Schulen und Geschäften, die Lage von Grünflächen sowie der Abstand zu Nachbarn den Wert eines Grundstücks. So bleiben böse Überraschungen erspart, wie die Müllverbrennung windaufwärts. (slp, 14.10.2017)