Paris – Auf dem Platz und auch in Sachen Dopinganschuldigungen kennt Rafael Nadal keinen Spaß. Der Weltranglisten-Erste hat nun die frühere Sport- und Gesundheitsministerin Frankreichs, Roselyne Bachelot, wegen übler Nachrede auf 100.000 Euro Schadenersatz geklagt.

Bachelot hatte im März 2016 im Zuge eines TV-Interviews über Maria Scharapowa und deren Dopingfall auch Nadal beschuldigt und bezog sich auf dessen lange Pause im Jahr 2012. "Man weiß, dass die berüchtigte Verletzung von Rafael Nadal, als er sieben Monate nicht gespielt hat, sicher auf eine positive Dopingkontrolle zurückzuführen ist", hatte Bachelot im Kanal "D8" erklärt. Nadal hat seinen Anwalt beauftragt, seine medizinischen Unterlagen über sein damals stark lädiertes linkes Knie vorzulegen.

Rochus und Köllerer

Kurioserweise beruft sich die frühere Ministerin laut ihrem Anwalt auf Aussagen des Belgiers Christophe Rochus sowie auch Österreichs Ex-Spieler Daniel Köllerer. Letzterer wurde im März 2012 wegen Manipulationsvorwürfen lebenslang gesperrt. "Es gibt eine enorme Kluft zwischen den Erfolgen, die er gefeiert hat, und der Anzahl der Dopingkontrollen, die er machen musste", erklärte Bachelots Anwalt Olivier Chappuis. "Und welche Sponsoren hat Rafael Nadal nach den Vorwürfen verloren? Keinen", fügte Chappuis hinzu. Er plädierte dafür, dass seine Mandantin im Falle einer Verurteilung nur einen symbolischen Euro bezahlen muss. Das Urteil soll am 16. November gefällt werden. (APA/AFP, 14.10.2017)