Auf der USS Ronald Reagan.

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Seoul – Inmitten des verschärften Konflikts um Nordkoreas Atomprogramm haben die Streitkräfte der USA und Südkoreas ein großes Seemanöver vor der Küste der koreanischen Halbinsel begonnen. An dem fünftägigen Manöver werden sich etwa 40 Marineschiffe einschließlich des Flugzeugträgers USS Ronald Reagan sowie zweier US-Zerstörer beteiligen, wie das Verteidigungsministerium in Seoul am Montag mitteilte.

Nach Angaben der 7. Flotte der US-Kriegsmarine soll die Übung "einen sichtbaren und koordinierten Einsatz der Allianz" demonstrieren. Die Übungen sollen sowohl im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) als auch im Gelben Meer vor der Westküste stattfinden. Beide Verbündeten halten regelmäßig gemeinsame Übungen zu Wasser, Land und in der Luft ab. Nordkorea wirft den USA vor, durch ihre Manöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten, was beide Länder bestreiten.

In den vergangenen Monaten hatten sich die Spannungen in der Region deutlich verschärft. Am Sonntag betonte Außenminister Rex Tillerson jedoch, dass Präsident Donald Trump eine diplomatische Lösung im Konflikt um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm wolle. "Diese diplomatischen Bemühungen werden weitergehen, bis die erste Bombe fällt", sagte Tillerson dem Sender CNN. Trump hatte mehrmals mit Alleingängen gegen die kommunistische Führung in Pjöngjang gedroht.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte nach dem sechsten Atomtest Nordkoreas vom 3. September die Sanktionen gegen das Land ausgeweitet. Mit dem Test hatte das diplomatisch isolierte Nordkorea gegen UNO-Resolutionen verstoßen.

Trumpreise nach Asien

Vor dem Hintergrund des schweren Konflikts mit Nordkorea bricht US-Präsident Donald Trump im November zu einer langen Asien-Reise auf. Das Weiße Haus gab am Montag in Washington Details zu der bereits angekündigten Visite bekannt.

Trump bricht am 3. November auf und macht zunächst Station auf Hawaii. Danach besucht er Japan, Südkorea, China, Vietnam und die Philippinen. Am 14. November geht es zurück nach Washington.

Auf Hawaii wird Trump Pearl Harbor und das Pazifikkommando besuchen. Die Visite in Asien beginnt Trump am 5. November in Japan, wo er unter anderem mit Premier Shinzo Abe zusammenkommt.

Am 7. November trifft Trump in Südkorea ein. Neben einer Unterredung mit Präsident Moon Jae-in wird Trump auch eine Rede im Parlament halten. Nach der Weiterreise nach China stehen am 8. November in Peking Treffen mit Präsident Xi Jinping und eine Reihe anderer bilateraler Begegnungen sowie Kulturveranstaltungen auf dem Programm.

Am 10. November reist Trump nach Danang in Vietnam. Dort nimmt er am Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) teil. Am Rande des Gipfels will der US-Präsident eine Rede zu Amerikas "Vision einer freien und offenen Region des Indischen Ozeans" halten. Am 11. November trifft Trump in Hanoi ein.

Letzte Station der Reise sind die Philippinen, wo Trump am 12. November in Manila zum Gipfel der Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (ASEAN) kommt. Am 13. November wird der US-Präsident zu bilateralen Gesprächen unter anderen Rodrigo Duterte treffen, den umstrittenen Präsidenten der Philippinen. (APA/dpa, 16.10.2017)