Vor wenigen Jahren kannte kaum jemand den chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei. Das hat sich geändert – derzeit verkaufen nur Samsung und Apple mehr Handys. Das gibt dem Unternehmen enormes Selbstvertrauen, mit dem man am Montag das neue Flaggschiff-Gerät Mate 10 in München vorstellte. Das Gerät soll im November auf den Markt kommen.

6 Zoll großes Amoled-Display

Huawei will sich mit dem neuen Gerät noch weiter vom Image eines Anbieters gut ausgestatteter, aber günstiger Smartphone-Modelle verabschieden und eine Führungsposition hinter Samsung erzielen. Das "Mate 10 Pro" ist aus hochwertigem Metall und Glas gefertigt, wasser- und staub-fest und verfügt über ein 6 Zoll großes Amoled-Display (2160 x 1.080 Pixel). Zwei Leica-Kameras auf der Rückseite sind mit umfangreicher Software ausgestattet, die Aufnahmen wie von einem Profi-Fotografen ermöglichen soll.

"Kirin 970"

Mit dem "Mate 10 Pro" will Huawei nach eigenen Angaben den Schritt vom "smarten" zum "intelligenten" Gerät vollziehen. Mit dem "Kirin 970"-Achtkern-Prozessor soll es etwa möglich sein, Sprachen in Echtzeit zu übersetzen oder Bildinhalte zu analysieren, ohne dass dabei der Stromverbrauch in die Höhe getrieben wird. Die "Intelligenz" bezieht das Smartphone dabei nicht aus der Cloud, sondern greift dafür auf den integrierten Chip zurück. Die Bilderkennung (Essen, Katzen oder Pflanzen) funktioniere um das fünffache schneller als bei den Topmodellen der Konkurrenz, betonte Huawei. Damit auch Apps anderer Entwickler die Fähigkeiten des Geräts nutzen können, bietet das Unternehmen entsprechende Schnittstellen und Software-Werkzeuge an.

Das Mate 10 Pro (im kompakten Gehäuse aus Glas). Als Betriebssystem kommt Android 8.0 zum Einsatz.

Auffallend groß ist der Akku mit 4.000 mAh, der noch dazu flott laden soll: In 30 Minuten soll ein Ladestand von fast 58 Prozent erreicht werden. Bei der Vorstellung betonte man, dass der Akku zwei Tage hält. Und zwar bei normaler Nutzung. Auf der Rückseite befindet sich ein Fingerabdrucksensor, der interne Speicherplatz kann per Micro-SD-Karte erweitert werden.

Die Dual-Kamera – mit Leica-Linsen. Die Handys kommen in den Farben braun und grau in Europa auf den Markt.
Foto: sum

Das Mate 10 verfügt auch über einen Desktopmodus – das heißt, das Smartphone lässt sich in Verbindung, über ein Kabel, mit einem Monitor auch in einem Desktop-Modus nutzen, Steuerung per Maus und Tastatur via Bluetooth inklusive. Dafür wurden einige Apps optimiert.

Android 8.0

Als Software wird Android 8.0 Orio mitgeliefert, das um Huaweis EMUI 8.0 erweitert wurde. Ob Huawei regelmäßig Updates liefern wird, war bisher nicht zu erfahren. Ergänzend wurde eine von Porsche Design erstellte Version des Mate 10 vorgestellt.

Ein erstes Hands-on-Video.
Android Authority

Es sei das derzeit schnellste Smartphone, das auch für die Entwicklung vom 4G- zum 5G-Mobilfunkstandard gerüstet sei, betonte Huawei. Aktuell unterstützt es als erstes Gerät das Gigabit-Netz, das in Deutschland am Sonntag zunächst in Düsseldorf und Berlin an den Start gebracht wurde. Der Preis liegt bei rund 800 Euro liegen. Das Light-Modell "Mate 10" wird Huawei hierzulande nicht in den Handel bringen – es kostet 100 Euro weniger. (sum, 16.10.2017)