Korsika – Sollte ein möglicher Subtext lauten "Jetzt erobern wir Europa und die Welt", war der Ort der Präsentation gut gewählt: Von Korsika brach einst der in Ajaccio gebürtige Napoleon auf zu seinem Rendezvous mit dem Ruhm, beiläufig steckt er sich weite Teile des deutschen Raumes und fast ganz Europa in die Manteltasche.

Allrad hat er zwar nicht, für abschüssige Touren auf losem Untergrund gibt's aber eine Bergabfahrhilfe.
Foto: Citroën

Der PSA-Konzern ist nach langer Durststrecke wieder bereit zu großen Taten. Eine davon wäre schon einmal die Übernahme des deutschen Konkurrenten Opel, eine andere die, die Markenwelt plausibel und zukunftsfähig aufzustellen. Bei Citroën geht es modellstrategisch nach dem C3, der im Kleinwagensegment ziemlich eingeschlagen hat, mit einem Beitrag aus der Gattung der SUV-Artigen weiter. C3 Aircross.

Innen ist der Aircross flexibel wie ein Van.
Foto: Citroën

Eines ist Citroën bereits gelungen: Sie haben zu einer unverwechselbaren Formensprache gefunden. Und wenn der Aircross daherkommt wie ein aufgepumpter C3, dann ist optisch auch die Hausaufgabe SUV bewältigt. Als solchen nämlich wollen die Franzosen den Nachfolger des C3 Picasso verstanden wissen, und der war bekanntlich noch ein Van.

Der Picasso heißt jetzt Aircross.
Foto: Citroën

Klassenüblich in der Viermeterzehnplusminus-SUV-Liga ist der reine Frontantrieb, Allrad wird erst in den Etagen darüber wichtig. Damit die Kundenzielgruppe bei Manövern auf Sand- und/oder Schotterstraßen nicht fahrerisch an ihre Grenzen stößt – wie etwa in Korsika von den Hügeln runter zum Meer -, kann man in der Extraliste die Traktionskontrolle Grip Control ordern, bei welcher der Bergabfahrassistent Hill Assist Descent gleich dabei ist. Steil bergab, Fußerl weg von Bremse und Gas, dann schleicht der Aircross behutsam selbst hinab.

Der Arbeitsplatz im Franzosen.
Foto: Citroën

Anders als der C3 steht der Aircross auf derselben neueren Plattform wie Peugeot 2008 und Opel Crossland X. Zwei Diesel und drei Benziner sind verfügbar, alle betont sparsam, und wer dem komfortabel weichen Fahrwerk kongenialen Schaltkomfort zur Seite stellen möchte, kann eine 6-Gang-Wandlerautomatik ordern – allerdings nur beim 110-PS-Benziner.

Die Rückbank im Aircross lässt sich in der Länge verschieben.
Foto: Citroën

Der C3 Aircross ist ein Auto für viele Koffer. Innen wurden nämlich die praktischen Vorzüge des Van-Konzepts übernommen, beispielsweise die um 15 Zentimeter längsverschiebbare Rückbank. Und er ist eine wahre Villa Kunterbunt, 85 Farbkombinationen sind in Österreich möglich. Wie sagte schon Napoleon? Fantasie regiert die Welt.

Foto: Citroën

Auch beim C3 Aircross kommen einige der mit dem C3 eingeführten Gestaltungsprinzipien zum Tragen, zum Beispiel der Doppelwinkel als integrierender Bestandteil der Chromspange, die auch das LED-Tagfahrlicht umrahmt. Eindeutige Citroën-Gene verrät das komfortable, weich und sanft abgestimmte Fahrwerk. (Andreas Stockinger, 21.10.2017)