Fiat und Volkswagen sind zwei der Hersteller, die gleich mehrere Erdgas-Modelle anbieten.

Foto: Fiat

Erdgas wäre eine interessante und umweltfreundliche Alternative zu flüssigen Kraftstoffen, aber es scheint sehr schwierig zu sein, dafür in der Bevölkerung auch Begeisterung zu wecken.

Aktiver Handel

Wenn sich eine positive Erkenntnis einfach nicht durchsetzen will, muss das wohl mehrere Gründe haben. Beim Publikum herrscht Skepsis vor, was die Zuverlässigkeit der Technik anlangt, und die zu geringe Dichte an Tankstellen ist auch ein häufiges Argument gegen Erdgas. Gegen den Autohandel richtet sich die oft gehörte Beschwerde, die Erdgasvarianten würden in den Verkaufslokalen einfach zu wenig angepriesen. Jedenfalls ist einiges möglich, wenn sich der Handel aktiv um Erdgas-Kunden bemüht, wie der Erfolg von Fiat Lüftner in Innsbruck zeigt. Die Volkswagen-Gruppe bemüht sich auch, den Erdgas-Anteil in die Höhe zu bringen, aber offenbar nur in der großen Strategie, nahe am Kunden muss das Geschäft wohl erst in die Breite gehen.

Weniger CO2

Erdgas (CH4) hat einen viel höheren Wasserstoff-Anteil als Benzin und Diesel und bildet bei der Verbrennung folglich viel weniger Kohlendioxid. Die Autohersteller werden künftig wohl zwangsweise mehr Druck in Richtung Erdgas machen müssen, um akut drohenden Flottenverbrauchs-Strafzahlungen zu entgehen, zum Teil verursacht durch den Trend gegen den Diesel.

Erdgas, verbrannt in einem Benzinmotor, ist jedenfalls eine gute Gelegenheit, dem Dieselmotor im Pkw Konkurrenz zu machen, vom Preis her, aber noch überzeugender beim CO2-Ausstoß. Wichtigster Kritikpunkt: Wenn auch mit besseren Umweltdaten, Erdgas ist ein Energieträger fossiler Herkunft. (Rudolf Skarics, 18.10.2017)