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Tesla hat Schwierigkeiten beim Bau des Model 3.

Foto: AP

Tesla scheint im Moment nicht vom Glück verfolgt zu sein. Der US-amerikanische Elektroautopionier musste erst eingestehen, im Herbst mit 260 gebauten Mittelklasseautos weit hinter dem Ziel von 1.500 Stück geblieben zu sein. Am Wochenende machte der von Elons Musk gegründete Konzern dann erneut Schlagzeilen: Hunderte Mitarbeiter sollen wegen mangelnder Performance entlassen worden sein. Mit einem Video versucht Tesla nun zu zeigen, dass die Fertigung des Model 3 läuft.

Der internationalen Konkurrenz kommen die Negativschlagzeilen gerade recht. Zwar ist Tesla bei weitem nicht der größte Elektroauto-Hersteller, allerdings wird ihm zugetraut, den Markt mit dem neuen Model 3 aufmischen zu können. Das Auto, das für eine Reichweite von 350 Kilometern konzipiert ist, kostet 35.000 Dollar.

GM prescht vor

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Quer über den Globus feilen die Autobauer an ihrer E-Auto-Strategie. Rund 130 neue Modelle sind derzeit weltweit in Planung. Dabei kommt viel Wettbewerb aus dem eigenen Land. GM hat kürzlich 20 neue Modelle vorgestellt, Ford hat 13 Elektroautos im Programm. Treiber ist allerdings der größte Automarkt der Welt: China. Jedoch müssen die Fahrzeuge auch preislich konkurrenzfähig sein. Die meisten E-Autos kosten in China weniger als 20.000 Dollar.

Tesla will zeigen, dass die Fertigung läuft.
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Auch Volkswagen hat am Wochenende verkündet, wohin die Reise geht. "Tesla wird sich mit seinem innovativen Geschäftsmodell nicht nur auf das Premiumsegment beschränken, sondern seine Fähigkeiten auch auf das Volumensegment auszurollen versuchen", sagte VW-Markenchef Herbert Diess der "Automobilwoche". Daher fokussiere Volkswagen sehr stark auf Tesla und weniger auf Toyota und Hyundai.

VW beschleunigt

Strategiechef Michael Jost sagte, VW werde Tesla in den USA früher als geplant mit einem geeigneten Modell begegnen. Der "Automobilwoche" zufolge soll dieses Auto zwischen Teslas Model 3 und Model S angesiedelt sein und 2021 auf den Markt kommen. Bei Leistung, Reichweite und Kosten soll es auf den US-Markt zugeschnitten sein.

Früheren Angaben zufolge ist schon ab 2020 ein neuer Kompaktwagen unter der Elektromarke I.D. geplant. Der soll nicht nur 600 Kilometer weit kommen, sondern auch noch einige tausend Euro weniger als Teslas Model 3 kosten.

Auch bei Daimler werden große Pläne gewältzt. Das erste Modell EQC wird aber erst einmal ein eindeutiger Konkurrent zu Teslas Model X, dem SUV des kalifornischen Unternehmens.Um auch im kompakteren Segment eine elektrische Alternative für Kunden zu haben, wird am Modell EQA gebastelt. 400 Kilometer weit soll das EQA kommen, preislich halten sich die Stuttgarter bedeckt.

BMW fehlt noch ein Massenmodell

BMW ist da schon viel weiter, wenngleich das Elektromodell i3 mehr teurer Cityflitzer als massentaugliches Gefährt ist. Auch das Konzept iNext dürfte über der für den Massenmarkt tauglichen Preisschwelle angesiedelt sein. Vieles spricht dafür, dass BMW mit dem Elektromodell i Vision Dynamics Strom geben wird.

Im Massenmarkt spielen deutsche Anbieter aber ohnehin eine untergeordnete Rolle. Das meistverkauft E-Auto ist der Nissan Leaf, der auf eine Reichweite von 280 Kilometern kommt. Mit der zweiten Generation schafft Nissan eine Distanz von 378 Kilometern und bietet dazu ein leistungsstärkeres Modell an, den Leaf E-Plus mit 500 Kilometern Reichweite.

Toyota beendet Zögern

Auch Toyota will nach anfänglichem Zögern in Zukunft auf Batterie-Elektroautos setzen. Helfen soll dem japanischen Autogiganten dabei eine Kooperation mit Mazda. Die beiden Unternehmen gaben kürzlich die Gründung eines Joint Ventures bekannt, das in den USA Fahrzeuge produzieren sowie für Synergien bei der Entwicklung von Elektroautos, vernetzten Fahrzeugen und Sicherheitstechnologien sorgen soll. Zudem ist eine Ausweitung ergänzender Produkte geplant. Das geplante neue Werk in den USA soll 2021 in Betrieb genommen werden und 300.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren können. (red, 16.10.2017)