Washington/Moskau – Der Iran hat die USA vor einem Ausstieg aus dem Atomabkommen von 2015 gewarnt. "Wir werden etwas tun, so dass die Amerikaner es bereuen werden", sagte der iranische Parlamentschef Ali Larijani am Montag bei einem Treffen in St. Petersburg. "Wir haben klare Pläne für verschiedene Szenarien entworfen", sagte er der Agentur Interfax zufolge.

Zugleich meinte er, die Welt dürfe Drohungen von US-Präsident Donald Trump wie zuletzt, Nordkorea zu vernichten, nicht zu ernst nehmen. "Es ist offensichtlich, dass dies unerfahrene Äußerungen sind, unausgewogen und unbedacht. Die Welt wird so etwas nicht zulassen", sagte der iranische Politiker bei einer internationalen Konferenz von Parlamentariern in der nordrussischen Metropole. "Jeden Tag, wenn er (Trump) aufwacht, schreibt er seine Worte bei Twitter und schafft irgendein Problem auf der Welt. Ich glaube, er ist ein Narzisst, und er hat wenig Erfahrung mit Politik", sagte Larijani.

Drohung aus Pjöngjang

Auch der nordkoreanische Vize-Parlamentschef Ahn Dong-chun drohte den USA. Washington werde einen hohen Preis zahlen. Pjöngjang werde bis zum Äußersten gegen Washington kämpfen und sein Atomprogramm fortsetzen, solange es eine Bedrohung seitens der USA gebe, sagte er.

Trump lehnte es am Freitag ab, dem Iran zu bescheinigen, dass sich das Land an die Atomvereinbarung hält. Der Republikaner begründete dies nicht mit Verstößen gegen den Vertrag selbst, sondern damit, dass der Iran nicht "Frieden und Stabilität in die Region" bringe, was mit dem Abkommen beabsichtigt worden sei. Nun muss der US-Kongress innerhalb von 60 Tagen entscheiden, ob die ausgesetzten Sanktionen gegen Teheran wieder in Kraft gesetzt werden sollen. (APA, 16.10.20117)