Hollywood – Das Filmstudio The Weinstein Company (TWC) wird nach dem Missbrauchsskandal um Gründer Harvey Weinstein nun möglicherweise von einem Investor gekauft. Die Firma gab am Montag eine vorläufige Einigung mit der Beteiligungsgesellschaft Colony Capital bekannt, die eine sofortige Finanzspritze und Gespräche über eine Übernahme aller oder wesentlicher Teile des Geschäfts vorsieht.

Zu den finanziellen Bedingungen gab es zunächst keine Angaben. "Wir werden dem Unternehmen helfen, zu seiner rechtmäßigen Stellung als Ikone der unabhängigen Film- und Fernsehindustrie zurückzukehren", erklärte Colony-Capital-Chef Thomas Barrack. Die neuen Investitionen würden helfen, die "laufenden Geschäfte zu stabilisieren", sagte Tarak Ben Ammar, Mitglied des auf vier Mitglieder geschrumpften TWC-Vorstands.

Projekte waren geplatzt

Weinsteins Firma, die er zusammen mit seinem Bruder Bob gegründet hatte, hatte den berühmten Hollywood-Produzenten nach Vorwürfen sexueller Belästigung entlassen. Mehrere mit TWC geplante Projekte wurden außerdem abgesagt, darunter eine hochkarätig besetzte Serie des Streaming-Anbieters Amazon mit Robert De Niro, Julianne Moore und Michael Shannon. Der "Los Angeles Times" zufolge war allein für diese zwei Staffeln ein Budget von 160 Millionen Dollar (135 Mio. Euro) vorgesehen. Auch Apple und Disney sagten mit TWC geplante Projekte ab. (APA, 16.10.2017)