Die Advanced Protection soll den Google-Account zusätzlich schützen.

Grafik: Google

Ein gutes Passwort mag die Grundlage zum Schutz der eigenen Online-Accounts sein, das letzte Wort in dieser Hinsicht ist es aber nicht. Gerade wer in einem sensiblen Bereich arbeitet, sollte zumindest zur Aktivierung von Zwei-Faktor-Authentifizierung greifen, um Angreifern ihre Arbeit so schwer wie möglich zu machen, empfehlen Sicherheitsexperten seit Jahren. Bei Google geht man nun noch einen Schritt weiter.

Sicherheitsstufe: Hoch

Mit der "Advanced Protection" können Google-Nutzer ihre Accounts nun noch zusätzlich vor etwaigen Angriffen schützen, wie das Unternehmen in einem Blogeintrag ankündigt. Das Programm richte sich dabei vor allem an User mit erhöhtem Schutzbedarf, also all jene Berufsgruppen, die in den letzten Jahren vermehrt zum Ziel solcher Attacken wurden, wie etwa Politiker oder Journalisten. Prinzipiell kann sich aber jeder Google-User für den erweiterten Schutz anmelden.

Einmal aktiviert, nimmt Google eine Reihe von Änderungen vor. So ist der Login dann nur mehr in Kombination mit einem physischen Security Key möglich. Die Nutzer müssen entsprechend bereits bei der Einrichtung zwei solcher Schlüssel aktivieren, einen mit Bluetooth-Support, einen ohne. Ein Angreifer, der diesen Key nicht besitzt, kann sich infolge auch nicht mit dem Account verbinden. Selbst die Google-Authenticator-App funktioniert dann nicht mehr als zweiter Faktor.

Zugriff

Zudem wird aber auch der Zugriff von Dritt-Apps auf den Google-Account minimiert. So dürfen etwa nur mehr Googles eigene Apps auf Drive- und Gmail-Daten zugreifen. Außerdem ist für den Web-Zugriff auf die Google-Services die Nutzung von Chrome Voraussetzung. Und auch unter iOS muss man Googles eigene Apps verwenden – Apple Mail und Co. haben mit dem verschärften Schutz keinen Zugriff mehr auf die Daten.

Abwägung

Wer sich für die Advanced Protection anmeldet, sollte sich dies insofern gut überlegen. Zumal auch die Regeln für die Wiederherstellung beim Verlust des Zugangs auf den Account – etwa wenn beide Keys verloren gehen – verschärft werden. Die damit einhergehende Prüfung könne dann mehrere Tage in Anspruch nehmen. Google betont darüberhinaus, dass die Advanced Protection mit der Zeit zusätzliche Regeln erhalten wird, damit man Hackern immer einen Schritt voraus bleibe. (apo, 17.10.2017)