Jerusalem – Die israelische Armee hat bei nächtlichen Razzien im Westjordanland acht palästinensische Medieneinrichtungen geschlossen. Büros in mehreren Städten seien für sechs Monate geschlossen und die Eingänge versiegelt worden, berichteten palästinensische Medien am Mittwoch. Mehrere Palästinenser seien festgenommen worden, hieß es.

Nach Angaben der palästinensischen Zeitung "Al-Quds" erfolgten die Razzien in Ramallah, Nablus, Bethlehem und Hebron. Eine israelische Armeesprecherin in Tel Aviv sagte, die palästinensischen Medienbüros seien "als Teil des Kampfs gegen Aufwiegelung" durchsucht worden. Sie würden verdächtigt, mit ihrer Berichterstattung Gewalt und Terrorismus gegen Israelis zu fördern.

Medien wie Ramasat und Transmedia seien geschlossen worden. Es seien auch Ausrüstung und Unterlagen von Medienunternehmen konfisziert worden, die den TV-Sendern Al-Aksa und Al-Kuds zulieferten. Die Organisationen, die der radikal-islamischen Hamas nahestehen, seien illegal.

Israel beklagt immer wieder, Hetze in palästinensischen Medien sei ein Auslöser für Anschläge auf Israelis. (APA, 18.10.2017)