Zehntausende kehrten 2016 Italien den Rücken.

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Rom – Hohe Jugendarbeitslosigkeit und schlechte Zukunftsperspektiven treiben immer mehr Italiener zur Auswanderung. 124.076 Italiener haben 2016 ihr Heimatland verlassen, 39 Prozent davon im Alter zwischen 18 und 34 Jahren. In dieser Altersgruppe ist die Zahl der Auswanderer um 23,3 Prozent gegenüber 2015 gestiegen, geht aus einem Bericht der Stiftung Migrantes hervor.

Die meisten Italiener, die 2016 ihren Wohnsitz ins Ausland verlegt haben, zogen in andere europäische Länder und in die USA. 24.771 Personen ließen sich in Großbritannien nieder, 19.178 in Deutschland, 11.759 in der Schweiz und 11.108 in Frankreich. 55 Prozent der Auswanderer sind Männer, ergab die Studie.

Fünf Millionen Italiener leben im Ausland. In zehn Jahren ist die Zahl der Migranten aus Italien um 60 Prozent gestiegen, was hauptsächlich der hohen Jugendarbeitslosigkeit zurückzuführen ist. 40 Prozent der Jugendlichen unter 34 Jahren sind im Süden auf Jobsuche.

Die Mitte-links-Regierung von Ministerpräsident Paolo Gentiloni versucht der Entwicklung gegenzusteuern. Der kommende Haushalt werde Maßnahmen vorsehen, um Unternehmen dazu zu motivieren, junge Menschen einzustellen, versprach sie. (APA, 18.10.2017)