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Irans oberster Führer gibt Trump die Schuld an der Verschlechterung der Atmosphäre.

Foto: Leader.ir/Handout via REUTERS

Teheran/Washington – Das geistliche und politische Oberhaupt des Iran hat sich hinter das internationale Atomabkommen mit seinem Land gestellt. Die Islamische Republik werde die Vereinbarungen nicht aufkündigen, sagte Ayatollah Ali Khamenei am Mittwoch nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens. Sollten allerdings die USA das Abkommen "zerfetzen", werde der Iran dasselbe tun.

Khamenei beschuldigte US-Präsident Donald Trump, eine feindliche Politik zu betreiben. Diese werde den iranischen Fortschritt aber nicht aufhalten. "Es wäre Zeitverschwendung auf den Unsinn des vulgären amerikanischen Präsidenten zu reagieren", sagte Khamenei. Ihm zufolge "reflektiert der US-Präsident Dummheit" und ist deshalb so über den Iran verärgert, weil die US-Politik in Syrien, Irak und Libanon gescheitert sei.

Europa dürfe sich nicht einmischen

Den Europäern warf er vor, einer amerikanischen Einschüchterungspolitik zu folgen. Sie dürften sich nicht in das iranische Raketenprogramm und die iranische Politik in der Region einmischen.

Mit dem internationalen Abkommen wird das iranische Atomprogramm beschränkt. Im Gegenzug hebt die Weltgemeinschaft die meisten Sanktionen gegen das Land auf. Trump hat die Vereinbarungen allerdings scharf kritisiert. In der vergangenen Woche weigerte er sich, dem Land die Einhaltung der Vereinbarungen zu bestätigen. Das könnte zu neuen Sanktionen führen. Die EU-Staaten stellten sich dennoch hinter das Abkommen. (red, APA, 18.10.2017)