Luxemburg/Brüssel – 83 Prozent der Österreicherinnen putzen oder kochen täglich. Das können nur 28 Prozent der österreichischen Männer von sich behaupten. Zum Vergleich: EU-weit betätigen sich 79 Prozent der Frauen und 34 Prozent der Männer täglich im Haushalt. Nur in Portugal, Bulgarien, Italien und Griechenland sind die Unterschiede noch gravierender als in Österreich. Diese Zahlen wurden am Mittwoch von der europäischen Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht.

Geht es um die Kinderbetreuung, liegt Österreich im EU-Vergleich ungefähr im Mittelfeld. 90 Prozent der österreichischen Mütter pflegen oder erziehen ihre Kinder täglich. Das trifft auf 67 Prozent der Männer zu – im EU-Schnitt sind es 68. Auf Platz eins liegt Schweden, neunzig Prozent der Väter beschäftigen sich dort täglich mit ihren Kindern.

Dafür gehören die österreichischen Männer zu den sportlichsten im EU-Raum. 53,5 Prozent verbringen mehr als 150 Minuten pro Woche mit Sport oder anderen körperlichen Aktivitäten und liegen damit auf dem dritten Platz hinter Finnland und Schweden. Die österreichischen Frauen liegen im EU-weiten Vergleich auf dem vierten Platz.

Hälfte der österreichischen Männer ist übergewichtig

Trotz des vielen Sports sind 55,1 Prozent der österreichischen Männer von Übergewicht betroffen (EU-Schnitt 57,3 Prozent). Bei den Frauen sind es ebenfalls unterdurchschnittliche 39,1 Prozent. Zudem ist Österreich das Land, in dem die meisten Frauen rauchen. 22,5 Prozent aller über 18-jährigen Frauen rauchen täglich. EU-weit sind es 15,8 Prozent. Die österreichischen Männer liegen mit 27 Prozent Raucheranteil knapp über dem EU-Schnitt.

Im Rahmen einer am Mittwoch veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage gaben 57 Prozent der Befragten an, dass sie es gut finden, Mitglied der EU zu sein. In Österreich sind es 42 Prozent, fünf Prozent mehr als vor einem Jahr.

Der Wunsch nach einer aktiveren Sicherheitspolitik ist in Österreich wie auch im EU-Schnitt gesunken, und zwar von 52 auf 40 Prozent. Südeuropäische Länder hingegen wünschen sich tendenziell eine aktivere EU-Politik. (Anastasia Hammerschmied, 18.10.2017)