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Wie viele Leute sehen die Filme und Serien auf Netflix wirklich? Für alle außerhalb des Unternehmens ein Mysterium wie die Kräfte von Eleven aus "Stranger Things".

Foto: Netflix via AP

Wie viele Menschen sehen Filme und Serien? Was im Fernsehen mit Zuschauermesssystemen wie dem österreichischen Teletest ermittelt wird, ist im Internet einfacher mittels Zugriffszahlen zu erheben. Aber was, wenn die Anbieter von Streaming- und Downloaddiensten diese Zahlen nicht bekanntgeben? Wie können Produzenten von Serien und Filmen dann herausfinden, wie viele Menschen diese Inhalte wirklich gesehen haben? Das Marktforschungsunternehmen Nielsen versucht dieses Problem in den USA zu lösen.

Erste Erhebungen für Netflix

Netflix, Amazon und Hulu rücken mit diesen Streamingdaten nicht heraus. Filmstudios und Sendeanstalten wissen nicht, woran sie sind. Für Netflix hat Nielsen nun eine Möglichkeit gefunden. Das Unternehmen erhebt nun mittels Audioerkennungssoftware, welche Nutzer Netflix-Inhalte sehen. Wie aussagekräftig diese Zahlen sind, ist jedoch umstritten, berichtet die "New York Times". Nielsen misst zunächst nur in 44.000 Haushalten in den USA – Netflix ist jedoch weltweit in zahlreichen Ländern tätig. Zudem erfasst die Software nur Inhalte, wenn sie über einen Fernseher angesehen werden. Nicht aber wenn Nutzer Filme oder Serien auf Computer oder Tablet ansehen.

Seit zwei Monaten führt Nielsen diesen Test durch. Die Daten gehen an Medienunternehmen, die den Dienst des Unternehmens in Anspruch nehmen. Dazu gehören etwa Disney, Warner Bros und Lionsgate. Veröffentlichen will Nielsen die Zahlen nicht. Die "New York Times" vermutet, dass Netflix Druck dagegen machen könnte. In Zukunft sollen auch Zahlen für andere Streamingdienste wie Amazon und Hulu erhoben werden.

Für Netflix nicht relevant

Da Netflix ausschließlich auf Abonnenten und nicht auf Werbeschaltungen basiert, sieht man solche Zahlen zudem als unerheblich an. Das sagte das Unternehmen, als Symphony Advanced Media einen ähnlichen Test im vergangenen Jahr durchführte. Allerdings mit deutlich weniger Nutzern. (red, 19.10.2017)