Foto: Dead Space 2

Die Schließung von Electronic Arts Studio Visceral ist laut dem Konzern auf eine grundlegende Richtungsänderung im aktuellen "Star Wars"-Projekt zurück zu führen. Wie aus Aussagen des ehemaligen Entwicklers Zach Wilson hervorgeht, war es jedoch schon davor nicht gut bestellt um den "Dead Space"-Hersteller.

Teure Angelegenheit

Dem ehemaligen Level-Designer des Sci-Fi-Horrorspiels nach konnte nicht nur der dritte Teil der Serie, wie EA nachträglich bekannt gab, sondern auch schon "Dead Space 2" nicht die Verkaufserwartungen erfüllen. Erstaunlich für Außenstehende mag daran sein, dass sich der zweite Teil rund vier Millionen Mal verkauft hatte.

"'Dead Space 2' kostete 60 Millionen Dollar in der Entwicklung und sie waren gnadenlos beim Budget. Sie haben nur vier Millionen Stück verkauft, das war nicht genug", erklärt Wilson in einer Twitter-Nachricht. Im Anschluss daran geht der Designer noch vage auf die weiteren Kosten ein. So müsse man für gewöhnlich noch einmal so viel wie die Entwicklungskosten aufschlagen, wenn man die Aufwände fürs Marketing hinzurechnet. Zieht man von den Einnahmen die Gesamtkosten, Steuern sowie die Lizenzgebühren für Konsolen und Logistikkosten ab, wird schnell klar, weshalb sich ein Game von dieser Produktionsgröße weit besser verkaufen muss.

Hartes Geschäft

Ein ähnliches Problem stellte sich 2013 den Schöpfern der "Tomb Raider"-Neuauflage, als man mit 3,4 Millionen verkauften Exemplaren in den ersten Wochen die Umsatzziele verfehlte. Intern hatte man mit mindestens fünf bis sechs Millionen verkauften Kopien gerechnet. Das gleiche Schicksal ereilte auch "Hitman Absolution". Im Unterschied zu "Tomb Raider" hatte die Auftragskillerserie noch dazu das Problem, dass sich auch die 2016 erschienene Neuauflage "Hitman" nicht wie gewünscht verkaufte, was Herausgeber Square Enix schließlich zur Abstoßung der Marke und des Entwicklers IO Interactive bewog. (red, 19.10.2017)