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Der A330 neo startete am Donnerstagvormittag am Flughafen von Toulouse.

Foto: REUTERS/Regis Duvignau

Toulouse – Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat den ersten Testflug seines modernisierten Langstreckenjets A330 gefeiert. Der A330 neo startete am Donnerstagvormittag am Flughafen von Toulouse in Südfrankreich und sollte rund vier Stunden in der Luft bleiben.

Die Neuauflage des mehr als zwei Jahrzehnte alten Passagierflugzeugs A330 verbraucht weniger Sprit und soll so im Konkurrenzkampf mit dem US-Erzrivalen Boeing punkten. Der Hersteller verspricht einen um 14 Prozent niedrigeren Kerosinverbrauch pro Passagier und damit geringere Betriebskosten für die Airlines. Airbus hat bisher 212 Bestellungen für das Flugzeug in den Büchern. Die erste Airline soll die A330 neo Mitte 2018 in Betrieb nehmen können.

Dazu bekam der Flieger neue Triebwerke. Außerdem gestalteten die Airbus-Ingenieure unter anderem die Flügel neu, um die Aerodynamik zu verbessern. Schon seine Mittelstreckenmodelle der A320-Familie hatte Airbus nach diesem Modell modernisiert und damit viele Aufträge an Land gezogen. Airbus hält an seinem Plan fest, heuer 200 Flugzeuge des Typs A320 neo auszuliefern. Dies sei allerdings eine Herausforderung angesichts der Probleme bei der Zulieferung von Triebwerken, sagte der Chef der Airbus-Flugzeugsparte, Fabrice Bregier, am Donnerstag.

Dreamliner-Konkurrent

Die A330 neo konkurriert vor allem mit Boeings 787 Dreamliner und ist als kleinere Alternative zu Airbus' Großraumjet A350 gedacht. Die zwei Varianten sind bei typischer Bestuhlung für 257 beziehungsweise 287 Passagiere ausgelegt – und adressieren damit das Marktsegment zwischen dem größten Mittelstreckenjet A321 und der A350.

Airbus hatte die Neuauflage der A330 vor gut drei Jahren angekündigt, die Endfertigung der ersten Maschine begann vor etwas mehr als einem Jahr. Ursprünglich war der Erstflug schon für das vergangene Frühjahr geplant. Dies musste wegen Verzögerungen beim Triebwerkshersteller Rolls-Royce jedoch verschoben werden. Nun stehen zunächst die Testflüge für die Zertifizierung an, insgesamt 1.400 Flugstunden sind angesetzt.

Der europäische Flugzeugbauer hatte Anfang der Woche ein Bündnis mit dem kanadischen Konkurrenten Bombardier geschlossen. Die Europäer steigen mehrheitlich bei dessen neuer Flugzeug-Baureihe C-Serie ein und ergänzen damit ihr Angebot im Bereich kleinerer Mittelstreckenjets. (APA, 19.10.2017)