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Experten heimischer Privatbanken erwarten durch die zunehmende Dynamik der Weltkonjunktur auch Rückenwind für Dow, Dax und Co.

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Wien – Das durchaus positive Bild der Weltwirtschaft speist auch die Zuversicht der Experten hinsichtlich der Aktienmärkte. Etwa bei Christian Nemeth, Vorstand der Zürcher Kantonalbank Österreich, der das vor allem in den USA hohe Kursniveau für gerechtfertigt hält, weil die schwungvolle Konjunktur auch auf die Erträge der Unternehmen durchschlagen sollte: "Das ist der entscheidende Faktor. Dadurch ist auch die Bewertung gerechtfertigt", erklärt Nemeth und fügt hinzu: "Innerhalb der Aktienmärkte sehen wir gute Renditechancen in Europa und den Schwellenländern."

Zurückhaltender ist seine Einschätzung für die Anleihenmärkte, die er "als Ertragsquelle unattraktiv" einstuft. Zumal bei den Notenbanken die Zeichen tendenziell auf geldpolitische Straffung stehen. "Immer mehr spricht für eine weitere Leitzinsanhebung der US-Notenbank Fed im Dezember", sagt Nemeth. Zinsschritte seien in Europa zwar noch in weiter Ferne, allerdings erwartet er, dass angesichts der robusten Konjunktur in der Eurozone auch die EZB demnächst über die Zukunft des Anleihenkaufprogramms entscheiden wird.

Entscheidung zum Ausstieg erwartet

In der Kathrein-Privatbank geht man davon aus, dass die Notenbank demnächst die Entscheidung zum Ausstieg aus dem Anleihenkaufprogramm bekanntgeben und 2018 umsetzen wird. Dennoch erwarten sie für Aktien kein Ungemach, sondern dass die Börsen von der positiven Entwicklung der Unternehmensgewinne, der hohen Liquidität sowie vom zuletzt starken Momentum Unterstützung erhalten werden. Das Fazit der Kathrein-Experten: "Der Aktien-Bullenmarkt ist weiterhin intakt."

Auch Markus Dürnberger, Leiter des Asset Management beim Bankhaus Spängler, ist der Ansicht, dass wegen der robusten konjunkturellen Dynamik in den USA und Europa Aktien ihre positive Entwicklung in diesem Jahr weiter fortsetzen sollten. Allerdings sieht Dürnberger in den nach den jüngsten Kurszuwächsen "teils anspruchsvollen Bewertungen" ein Haar in der Suppe und fügt hinzu: "Die bevorstehenden Quartalszahlen werden entscheidend dafür sein, ob eine Jahresendrally bereits zu Beginn des vierten Quartals eingeleitet wird."

Zurückhaltender gibt auch er sich in Bezug auf Anleihen. Ebenso wie Nemeth von der Zürcher Kantonalbank empfiehlt Dürnberger, eher in Schuldpapiere mit kurzen Laufzeiten zu investieren. (aha, 21.10.2017)