München/Dachau – Die seit dem Frühjahr 2016 auf dem Gelände eines Außenlagers des Konzentrationslagers Dachau laufenden Ausgrabungen sind abgeschlossen. Der Verdacht, auf dem Grundstück im Münchner Stadtteil Allach könnten sich Massengräber befinden, habe sich dabei nicht bestätigt, teilte das NS-Dokumentationszentrum München am Donnerstag mit. Das Gelände könne daher bebaut werden.

Auf dem Grundstück waren zur NS-Zeit Häftlinge, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene untergebracht, die für BMW und die Organisation Todt arbeiten mussten. Aufgrund einer Vermutung gingen unter anderem Experten des bayerischen Landesamts für Denkmalpflege dem Verdacht nach, es könnten dort Häftlinge in Massengräbern verscharrt worden sein.

Stattdessen seien bauliche Strukturen des Lagers freigelegt und dokumentiert worden. Dabei geborgene Reste von Alltagsgegenständen wie Geschirr und Kleidung seien dokumentiert und konservatorisch gesichert werden. Sie sollen der KZ-Gedenkstätte Dachau übergeben werden.

Im letzten Schritt der Untersuchungen sei das Areal des KZ-Friedhofs untersucht worden. Bei den dort Bestatteten handle es sich unter anderem um Opfer einer Typhusepidemie nach der Befreiung der Häftlinge. 1955 seien diese exhumiert und erneut bestattet, der KZ-Friedhof aufgelöst worden.

Bei der nun abgeschlossenen Untersuchung seien noch zwölf vollständige Skelette und wenige einzelne Gebeine gefunden worden. Diese seien nun auf einem nahen Friedhof bestattet worden. (APA, 19.10.2017)