Washington – Der ehemalige US-Präsident George W. Bush (2001-09) hat sich gegen Mobbing und Vorurteile in der Politik ausgesprochen und damit den aktuellen US-Präsidenten Donald Trump indirekt kritisiert. Durch derartige Äußerungen werde der Weg freigemacht für Gewalt und Fanatismus, sagte der Republikaner Bush am Donnerstag. "Der einzige Weg, bürgerliche Werte weiterzugeben ist, sie vorzuleben."

Er spielte mit diesen Äußerungen auf den Stil Trumps an, der immer wieder diffamierende Spitznamen für Rivalen verwendet. So bezeichnete er seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton als "betrügerisch" und den kritischen republikanischen Senator Bob Corker als "Liddle".

Bush verteidigt Rolle der Einwanderer

Bush verteidigte zugleich die wichtige Rolle, die Einwanderer in den USA spielten, und die Bedeutung des internationalen Handels. Sein Parteikollege Trump hat in beiden Politikfeldern seit seinem Amtsantritt einen Kurswechsel eingeleitet.

Trumps unmittelbarer Vorgänger Barack Obama (2009-17) rief bei einem Wahlkampfauftritt in New Jersey zudem die Wähler dazu auf, sich gegen die "Politik der Spaltung" zu wehren. "Ihr werdet eine Botschaft an das Land und an die Welt senden, dass wir eine Politik der Spaltung und eine Politik der Angst zurückweisen, dass wir eine Politik begrüßten, in der jeder zählt", sagte der Demokrat.

Zwei Gouverneurs-Wahlen in New Jersey und Virginia sowie eine Nachwahl für einen Senatssitz in Alabama noch heuer könnten einen Ausblick auf die Parlamentswahl im kommenden Jahr geben, bei der alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus sowie 33 Sitze im Senat neu vergeben werden. Derzeit halten die Republikaner die Mehrheit in beiden Kammern. (APA, Reuters, 20.10.2017)