Basel – Der Supercomputer "Piz Daint" hat Wissenschaftern der Universität Basel zu neuen Einsichten in genetische zelluläre Abläufe verholfen: Nicht nur eine einzelne Variante eines Gens beeinflusst demnach eine bestimmte Zellfunktion, sondern auch eine Kombination von verschiedenen Varianten von Genen im Erbgut.

Um komplexe Merkmale des Menschen wie etwa das Gedächtnis zu erforschen, könnten damit in Zukunft nicht nur einzelne Genvarianten sondern auch verschiedene Kombinationen untersucht werden, berichten die Forscher im Fachjournal "Scientific Reports". Ein bestimmtes Muster vereine den komplexen Einfluss vieler genetischer Varianten in ein Signal.

Hochkomplexe Zusammenhänge

Laut der Studie haben Kombinationen von Genvarianten in der Nähe wie auch an weiter entfernten Stellen im Erbgut Einfluss auf die Zellfunktionen. Zudem bestehen gemäß den Wissenschaftern hochkomplexe Zusammenhänge zwischen Genen, der Umwelt und deren Interaktionen. Die Umwelt könne demnach das Muster beeinflussen.

Die Wissenschafter der Universität Basel haben mit dem Supercomputer am Nationalen Rechenzentrum (CSCS) in Lugano 500.000 genetische Varianten mit 400.000 Mustern von gesunden, jungen Probanden untersucht. Die Forscher erhoffen sich, dass mit den nun entdeckten Zusammenhängen die Suche nach bestimmten Molekülen vereinfacht werden kann.

Konkret erforschen die Wissenschafter die molekularen Grundlagen des Gedächtnisses. Sie untersuchen bestimmte Abschnitte der Gene und deren Varianten. Ziel ist es, die für das Gedächtnis relevanten Moleküle zu identifizieren. Dies könnte mittelfristig zu einer besseren Behandlung von Krankheiten wie Demenz oder Schizophrenie führen. (APA, red, 21.10.2017)