Saarbrücken – Die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer sind gegen eine Auflösung des öffentlich-rechtlichen ARD als bundesweiter Sender. "Das ist nicht unser Ziel – unser Ziel ist es, die Anstalten aufrecht zu erhalten", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Freitag zum Abschluss der Ministerpräsidentenkonferenz in Saarbrücken.

Allerdings müssten die öffentlich-rechtlichen Sender zu besseren und effizienteren Strukturen kommen. Sachen-Anhalts Staatskanzleichef Rainer Robra (CDU) hatte kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz gefordert, nur noch das ZDF als überregionalen nationalen Sender zu erhalten. Im Saarländischen und im Mitteldeutschen Rundfunk bestritt Robra nun, in dem Zuge auch eine Abschaffung der "Tagesschau" gefordert zu haben. Allerdings müsse diese einer stärkeren Regionalisierung entsprechen. Insgesamt sei die Berichterstattung der ARD aus den Bundesländern nicht ausreichend, sagte Robra.

Die Ministerpräsidenten schlossen ihre Beratungen zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Saarbrücken noch nicht ab. Ein Beschluss solle bei der nächsten Konferenz am 1. Februar 2018 gefasst werden. Dabei solle es um eine höhere Wirtschaftlichkeit gehen, aber auch um Präzisierungen etwa bei den Regeln zum Verbot presseähnlicher Angebote im Internet. (APA, AFP, 20.10.2017)