Frankfurt an der Oder – Aus Wut auf den Ex: Eine getrennt lebende Ehefrau soll sich mit einer früheren Freundin ihres Mannes verbündet haben, um ihm einen "Denkzettel" zu verpassen. Ab Montag sitzen die beiden 37 und 39 Jahre alten Frauen gemeinsam auf der Anklagebank am Landgericht Frankfurt an der Oder.

Die Frauen sollen dem Mann zusammen mit vier bisher unbekannten maskierten Mittätern in Zepernick nordöstlich von Berlin aufgelauert haben, ihn in einen Transporter gestoßen und in einen Wald gefahren haben. Dort sollte er splitterfasernackt bis hundert zählen. Die Täter ließen ihn verletzt im Wald zurück. Der Mann soll dann orientierungslos umhergelaufen sein, bis an einer Landstraße ein Auto anhielt und dem Nackten geholfen wurde.

Sechs Grad

Nach Angaben des Landgerichts soll sich die Tat im März 2015 ereignet haben. An dem Tag lag die Höchsttemperatur demnach bei sechs Grad – für die Nacht waren Minusgrade erwartet worden. Die Frauen sollen die Tat begangen haben, weil sie sich durch ihren Ex belästigt gefühlt hatten. Im Vorfeld habe es auch Streitereien ums Geld zwischen den Eheleuten gegeben, hieß es vom Gericht.

Bei der Fahrt wurde der Mann laut Anklage im Transporter geschlagen und getreten. Im Wald hätten ihm die Frauen gedroht, ihn zu erschießen. Nun wird den beiden Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. (APA, 22.10.2017)