Yangon (Rangun) – Die Polizei in Myanmar hat nach eigenen Angaben Drogen im Wert von mehreren Millionen Euro in der Unruheregion Rakhine beschlagnahmt. Wie die Behörden am Sonntag mitteilten, wurden die Aufputschmittel, darunter Methamphetamin, im Wert von fünf Millionen US-Dollar (rund 4,2 Millionen Euro) innerhalb eines Monats in der Grenzregion zu Bangladesch sichergestellt.

In dem Gebiet geht Myanmars Militär seit Ende August massiv gegen die Rohingya-Minderheit vor. Gegen die Behandlung der Angehörigen der Minderheit durch den Staat Myanmar gibt es weltweit Proteste.

Keine Rohingya

De Polizeibeamte Maung Maung Yin erklärte, sieben Männer seien in Zusammenhang mit den Drogenfunden festgenommen worden. Es handle sich dabei nicht um Mitglieder der Rohingya-Minderheit. Demnach wurden seit Anfang des Monats mehr als 3,5 Millionen Tabletten beschlagnahmt. Es seien die größten Drogenfunde seit Anfang Februar, als die Polizei eine landesweite Anti-Drogen-Kampagne begonnen hatte.

Nach Angaben der Staatsmedien waren in die Methamphetamin-Pillen – auch als Crystal Meth bekannt – Zeichen der Wa-Volksgruppe eingeprägt, die den lukrativen Drogenmarkt in Myanmar bestimmt. Im Nordosten des Landes haben die Wa einen quasi-autonomen Staat errichtet und betreiben unter Schutz bewaffneter Truppen Drogenlabors.

Die Drogen sind als Yaba-Pillen, einem mit Koffein versetzten Methamphetamin, bekannt. Sie verbreiten sich in ganz Südostasien und haben einen Straßenverkaufswert von einem bis zwei US-Dollar. Synthetische Drogen sind seit einigen Jahren in der Asien-Pazifik-Region auf dem Vormarsch. Nach UN-Angaben haben sich Herstellung und Konsum dort binnen fünf Jahren vervierfacht. (APA, 22.10.2017)