Sind Sie interessiert an der Ataribox?

Foto: Atari

Mit der Ankündigung einer neuen Konsole stieß Atari zumindest schon einmal auf mediales Interesse. Die für 2018 in Aussicht gestellte Ataribox soll Spielern eine Alternative zu den großen Player Playstation, Nintendo und Xbox bieten. Eine Herausforderung, an der bereits zahlreiche Mitbewerber gescheitert sind – von kleineren Crowdfunding-Projekten wie Ouya und anderen Android-Konsolen bis zu Valves kuratierten Wohnzimmer-PCs, den steam Machines.

In einem Interview mit dem ehemaligen Microsoft-Manager Ed Fries erklärte Ataribox-Schöpfer Feargal Mac Conuladh nun, dass man gedenke, die gleichen Fehler, wie die gescheiterten Kontrahenten zu begehen. Dazu gehöre, nicht direkt gegen die Blockbuster-Konsolen anzutreten, sondern eine auf Indie-Games und kleinere Werke spezialisierte Alternative anbieten zu wollen.

Kein Ouya, keine Steam Machine

Das klingt zunächst nach dem Ouya-Ansatz, doch laut Mac Conuladh wolle man mit Linux als Betriebssystem Entwicklern eine deutlich vielseitigere Plattform bieten, als die Android-Konsolen es taten. Hersteller sollen die Möglichkeit haben, dedizierte Konsolenerlebnisse zu schmieden, wie man sie vor dem Fernseher im Wohnzimmer erwarten würde.

Gleichzeitig sei man darauf bedacht, für Kunden ein einfach zu verstehendes und unkompliziertes Produkt anzubieten. Daher werde man im Gegensatz zu Valves Steam Machines nicht multiple Hardware-Konfigurationen und Hersteller bemühen.

Ed Fries befragt Feargal Mac Conuladh zu Ataribox.
VentureBeat

Keine Blockbustermaschine

"Valve ist ein fantastisches Unternehmen, doch ich glaube, wenn man zu viel des Erlebnisses aus der Hand gibt, nur einen Standard etabliert und mehrere Hersteller die Geräte bauen lässt, schlittert man in Probleme", sagt der Atari-Manager. "Wir wollen super offen sein, aber wir wollen auch eine komplett integrierte Erfahrung für Kunden bieten, die unsere Box kaufen."

"Wir wollen diese Box nicht aus unseren Händen lassen. Wir haben viel Zeit für das Design aufgewendet, um es auf den Punkt zu bringen", so Mac Conuladh. Gleiches gelte für den Preis und die anvisierte Zielgruppe. "Wir haben es nicht auf AAA-Entwicklungen wie Sony oder Microsoft abgesehen. Es gibt unglaubliche Indie-Games da draußen. Es geht nicht immer nur um Grafik. Ein Spiel wie 'Undertale' hat sich millionenfach verkauft, und es sieht fast so aus als wäre es für den Commodore 64 gemacht worden. Trotzdem ist es wundervoll und genial."

Kultmarke Atari?

Weiters glaubt Mac Conuladh, dass die Marke Atari aufgrund ihres langjährigen Bestehens heute mehr Chancen habe, als Unterhaltungsplattform für die breite Masse zu bestehen, als Steams Ansatz. Erwachsene würden sich heute mit Atari noch genauso identifizieren wie junge Leute. "Ich sehe in San Francisco Kinder in Atari-Shirts herumlaufen. Es ist so wie mit den "Ramones"-T-Shirts: 95 Prozent jener Leute, die sie tragen, haben deren Musik nie gehört, aber die Marke hat etwas Magisches an sich." (zw, 23.10.2017)