Schwingen, springen, hanteln – und dann oft fallen. Nur wenige Kandidaten schaffen die fiesen Parcours bei "Ninja Warrior Austria".

Foto: Puls 4

Wien – Und platsch, da landet der Mathestudent mit Waschbrettbauch im Wasser. Bei der Riesenschaukel hat er nicht genug Schwung geholt, am Cargo-Netz konnte sich der Kandidat der neuen Puls-4-Show "Ninja Warrior Austria" deshalb nicht festhalten – und wurde per Schwerkraft ins Wasserbecken befördert.

Das Konzept der Sendung (ab heute sechs Mal dienstags, 20.15 Uhr) besticht durch Einfachheit: Nach der Reihe versuchen sportliche Kandidaten aus dem Volke einen bösen Hindernisparcours zu überwinden. Begleitet werden die Spießrutenläufe von launigen Kommentaren (basierend auf Wortspielen mit Namen oder Berufen der Kandidaten) und sinnfreien pyrotechnischen Effekten. Das macht Spaß.

Drehort Budapest

Gefilmt wurde die Show von Puls 4 und der Produktionsfirma Constantin innerhalb einer sehr dichten Drehwoche in Budapest, wo direkt zuvor die ungarische Version produziert wurde. Pro Sendung stellen die Produzenten zwei neue Parcours zusammen: Die besten 15 Kandidaten aus dem ersten kämpfen sich durch den zweiten, die besten von dort treten mit den Finalisten der anderen Folgen in der Abschlussshow am 28. November gegeneinander an. Wer dort das letzte Hindernis überwindet, darf sich Ninja Warrior Austria nennen, und, ein bisschen handfester, 44.444 Euro mit nach Hause nehmen.

Das Vorbild für "Ninja Warrior" ging erstmals 1997 (!) unter dem Namen "Sasuke" in Japan auf Sendung und wird seitdem rund um die Welt adaptiert – unter Begleitung und strengen Auflagen der japanischen Lizenzgeber. Da wie dort steuert wohl die Schadenfreude über scheiternde Möchtegern-Ninjas einen erheblichen Teil zum Unterhaltungswert bei.

Patscherte Muskelleute

Und der ist nicht klein, auch oder gerade aus der Perspektive derjenigen, die im Turnunterricht an Tauklettern und Bockspringen kläglich gescheitert sind: Es kann schon tröstlich sein zuzuschauen, wenn der durchtrainierte Kampfsportler den Absprung vom schwingenden "Laternenmast" verpasst und patschert ins Becken fällt.

Bei den antretenden Muskelleuten handelt es sich übrigens zum größten Teil um Männer. Wiewohl man bei Puls 4 betont, dass man mit 13 Prozent Frauenanteil unter den Athletinnen und Athleten über dem internationalen Durchschnitt von zehn Prozent liegt. (Sebastian Fellner, 24.10.2017)