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Theresa May und Jean-Claude Juncker vergangene Woche beim EU-Gipfel in Brüssel.

Foto: AP Photo/Virginia Mayo

London/Brüssel – Die EU-Kommission hat britische Vorwürfe zurückgewiesen, sie würde die Presse mit Indiskretionen zu den laufenden Brexit-Verhandlungen versorgen. Die Worte, die Juncker dabei zugeschrieben würden, habe der EU-Kommissionschef nie verwendet, sagte ein Sprecher der EU-Behörde am Montag in Brüssel.

Am Sonntag hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" pikante Details des Dinners zwischen Großbritanniens Premierministerin Theresa May und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vor dem EU-Gipfel vergangene Woche enthüllt. Im Gegensatz zur offiziellen Darstellung habe May um Hilfe bei den EU-Ausstiegsverhandlungen gefleht, nicht nur in Brüssel, sondern auch in Berlin und Paris, schrieb das Blatt.

"Verzagt und mutlos"

"Ängstlich erschien Theresa May dem Kommissionspräsidenten, verzagt und mutlos. Eine Frau, die kaum noch jemandem traut, aber auch nicht zu einem Befreiungsschlag bereit ist. Mays Mimik und ihr Auftreten sprachen Bände. So beschrieb Juncker es später seinen Kollegen", heißt es in dem FAZ-Artikel.

Ein Sprecher der EU-Kommission betonte, normalerweise kommentiere die EU-Kommission keine "Leaks", in diesem Fall aber schon. "Einige Leute zeigen mit dem Finger auf, um ihrer eigenen politischen Agenda zu dienen", so der Sprecher. Diese würden dabei die Verhandlungen untergraben. Die EU-Kommission würde es schätzen, wenn sie von diesen Leuten in Ruhe gelassen werde. "Wir waren niemals bestrafend beim Brexit", versicherte der Sprecher. (APA, 23.10.2017)