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Peter Stöger (rechts) ist noch in Köln, Jörg Schmadtke musste seinen Sessel räumen.

Foto: Reuters/Rattay

Köln – Der 1. FC Köln hat sich überraschend von seinem Geschäftsführer Jörg Schmadtke (53) getrennt. Der bis 2023 laufende Vertrag sei in "beiderseitigem Einvernehmen" aufgelöst worden, teilte das Schlusslicht der deutschen Bundesliga, bei dem auch Trainer Peter Stöger in der Kritik steht, am Montagabend mit. "Nach intensiver Analyse" seien "unterschiedliche Auffassungen im Hinblick auf die zukünftige sportliche Ausrichtung des Klubs" ausschlaggebend gewesen.

"Mit diesem Schritt möchte ich den Weg freimachen für einen neuen Impuls", sagte Schmadtke, der seit Juli 2013 für den FC tätig war. "Ich möchte mich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Der Mannschaft, dem Trainerteam sowie allen Verantwortlichen wünsche ich für die bevorstehenden Aufgaben alles Gute und viel Erfolg." Nach neun Spieltagen liegen die Kölner mit nur zwei Punkten und drei Toren abgeschlagen auf Platz 18, auch in der Europa League lief es zuletzt äußerst unrund.

"Jörg Schmadtke hat sehr gute Arbeit für den 1. FC Köln geleistet. Er hat den Verein gemeinsam mit unserem Team zurück in die Bundesliga geführt und einen großen Anteil daran, dass wir nach 25 Jahren die Teilnahme am Europapokal erreicht haben. Dafür sind wir ihm sehr dankbar, und ihm gebührt unsere Anerkennung. Für die Zukunft wünschen wir ihm und seiner Familie alles Gute", sagte FC-Präsident Werner Spinner.

Stöger überrascht

Trainer Peter Stöger ist von der Entscheidung überrumpelt worden. "Ich habe es auch erst kurz vor der Verkündung erfahren und war total überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet", sagte der 51-Jährige dem "Express". Stöger und Schmadtke hatten seit 2013 die sportlichen Geschicke in der Domstadt geführt und galten lange als Traumduo.

Ein Zerwürfnis habe es laut Stöger nicht gegeben. "Die Gerüchte, dass es seit Sommer zwischen Jörg und mir nicht gestimmt haben soll, stimmen nicht. Zwischen uns war alles wie immer, Jörg und ich waren ein sehr gutes Team", sagte Stöger zu Sport 1 und gab zu, "traurig über diese neue Entwicklung" zu sein.

Über die Konsequenzen von Schmadtkes Abschied hatte Stöger zunächst noch keine Antwort parat. "Ich hatte wenig Zeit, darüber nachzudenken, was das jetzt strukturell bedeutet. Es ist jetzt der Job von anderen Leuten im Verein, Lösungen dafür zu finden", sagte er vor dem Pokalspiel am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) bei Ligakonkurrent Hertha BSC. (sid, red, 23.10.2017)