Kinder vor ihrer zerstörten Schule in der jemenitischen Stadt Taez.

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Dubai/Sanaa – Mehr als elf Millionen Kinder im Jemen sind nach Uno-Angaben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Kinder in dem arabischen Kriegsland litten "unter der schlimmsten Nahrungskrise der Welt und einem beispiellosen Cholera-Ausbruch", erklärte das Uno-Büro für humanitäre Hilfe (Ocha) am Montag. "Wenn Kinder keinen Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung und Ernährung haben, können sie ihr Potenzial nicht ausschöpfen", hieß es weiter.

Auch das Bildungssystem in dem Kriegsland stehe kurz vor dem Zusammenbruch, warnte Ocha. Mehr als fünf Millionen Kinder könnten daher ihres Rechts auf Bildung beraubt werden.

Vermeidbare Todesursachen

Im Jemen sterben Kinder an vermeidbaren Ursachen wie Mangelernährung, Durchfall oder Atemwegserkrankungen, warnte die UN-Behörde. Im Jemen spielt sich derzeit nach Einschätzung der Uno die verheerendste humanitäre Krise weltweit ab. Sieben Millionen Menschen stehen demnach kurz von der Hungersnot, mehr als 2.000 Menschen sind bereits an Cholera gestorben.

In dem Land kämpfen schiitische Huthi-Rebellen seit Anfang 2015 gegen Truppen des Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi. Seit März 2015 fliegt eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Luftangriffe gegen mutmaßliche Stellungen der Rebellen. Der Allianz wurde vorgeworfen, auch Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Ziele anzugreifen. Mehr als 8.500 Menschen wurden bei den Kämpfen bisher getötet und 58.600 weitere verletzt. (APA, 23.10.2017)