Dominic Thiem trifft zum Auftakt auf Andrej Rublew.

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Wien – Dem Erste Bank Open sind am Montag zwei Gesetzte abhandengekommen. Der fünftgereihte US-Amerikaner John Isner war am frühen Abend dem Deutschen Philipp Kohlschreiber unterlegen, etwas später flatterte die Absage Grigor Dimitrows in die Wiener Stadthalle. Der bulgarische Achte der Tennis-Weltrangliste begründete dies mit Erschöpfung nach zuletzt vielen Matches in Asien sowie ins Stockholm-Finale.

"Ich fühle mich physisch nicht in der Lage, diese Woche zu spielen. Ich bin enttäuscht, danke aber für die Wildcard und hoffe, in Zukunft bei diesem Turnier spielen zu können", ließ Dimitrow wissen. Der 26-Jährige hatte für sein erstes Wien-Antreten eine Wildcard erhalten, war als Nummer drei gesetzt. Mit einem Halbfinal-Einzug hätte Dimitrow sein Ticket für das World-Tour-Finale in London fix gehabt. Freilich hat er weiter sehr gute Qualifikationschancen.

Eine große Auswirkung hat die Absage für Dennis Novak. Der Niederösterreicher war nach überstandener Qualifikation gegen Dimitrow gelost worden, dessen Match fix für Mittwoch angesetzt gewesen war. Nun spielt der Lokalmatador schon am Dienstag ausgerechnet gegen "Lucky Loser" Thomas Fabbiano, nachdem er den Italiener am Sonntag in der letzten Runde der Qualifikation 6:4,3:6,6:3 besiegt hatte.

Bitter für Novak ist, dass seine Partie nun nicht wie geplant als Höhepunkt des Tages für den Centre Court angesetzt ist, sondern für den frühen Nachmittag auf dem NextGen-Court. Allerdings ist die Siegchance für den 24-Jährigen nun klar größer als gegen Dimitrow, auch wenn Fabbiano als 72. Top-100-Spieler ist und 212 Plätze vor Novak liegt. Der Sieger bekommt es im Achtelfinale mit dem Spanier David Ferrer oder den Briten Kyle Edmund zu tun.

Novak hat für heuer noch ein klares Ziel. "Ich will auf jeden Fall noch die Punkte für die Australien-Quali (Australian Open, Anm.) schaffen." Die Vorbereitung auf 2018 hat er fix für Teneriffa geplant, u.a. mit Dominic Thiem. Dessen drei Auftaktniederlagen zuletzt in Asien wiegen für Novak nicht so schwer. "Jeder Tennisspieler hat mal eine schlechte Phase. Er hat schon so viele gute Turniere heuer gespielt und überragende Leistungen gezeigt."

Der Dienstag wurde durch Dimitrows Absage ungeplant zum totalen Österreicher-Tag, sind doch am "THIEMStag" auch der steirische Wildcard-Spieler Sebastian Ofner gegen den Franzosen Lucas Pouille (nicht vor 17.00 Uhr) und der als Nummer zwei gesetzte Thiem gegen den Russen Andrej Rublew (nicht vor 19.00 Uhr) im Einsatz – natürlich jeweils auf dem Centre Court.

Für Turnier-Direktor Herwig Straka ist die Absage Dimitrows ein weiterer Dämpfer, nachdem im Vorfeld des Turniers schon etliche engagiert gewesene Hochkaräter ausgefallen waren. Aus den aktuellen Top 20 betraf das den Schotten Andy Murray (Weltranglisten-3.), den Kanadier Milos Raonic (12.) und den Tscheche Tomas Berdych (18.). Die Hoffnungen der Veranstalter liegen nun fast zur Gänze auf Achtelfinalist Alexander Zverev und natürlich Thiem.

Der Topgesetzte Zverev hatte bei seinem 6:3,4:6,6:3-Sieg gegen den Serben Viktor Troicki Mühe. "Ich habe schon lange nicht mehr in der Halle gespielt – seit Februar glaube ich", begründete Zverev die Anlaufschwierigkeiten. Sein nächster Gegner ist der in der Weltrangliste nur noch auf Position 74 zu findende Gilles Simon. (APA, 24.10.2017)