Firmengründer Michael Dell schlägt neue Wege ein

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Es sind gerade keine leichten Zeiten für PC-Hersteller. Der Markt ist weiter auf einer Dauertalfahrt. Mit rund 61 Millionen PCs verzeichnete man das schlechteste Quartal seit dem Katastrophenjahr 2007. Dell, die Nummer drei am Markt, schlägt nun neue Wege ein. Vergangene Woche verkündete das Unternehmen in New York, dass es in den kommenden drei Jahren eine Milliarde Dollar in den Bereich Internet of Things (IoT) investieren werde. Damit will es die Abhängigkeit vom PC- und Server-Markt reduzieren, schließlich werden bis 2020 mehr als 50 Milliarden "smarte Dinge", also mit Kleinstcomputern ausgestattete Objekte, in das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) integriert, und eine Vielzahl an sich selbst regulierenden Anwendungen wird ermöglicht. Ein enormer Wachstumsmarkt.

Geschäfte laufen in Österreich "richtig gut"

Hierzulande laufen die Geschäfte für Dell "richtig gut", sagt Österreich-Chef Stefan Trondl dem STANDARD. "Wir suchen derzeit Mitarbeiter." Zahlen nennt er allerdings nicht. Trotz weltweit rückläufiger Absatzzahlen bei PCs sieht Trondl noch lange kein Ende der Standgeräte: "Der Tod des Laptops oder Desktops findet nicht statt." Wie auch HP und Lenovo verkauft Dell derzeit wieder mehr Geräte. Bei Servern lag Dell im letzten Quartal sogar vor der Konkurrenz. Auch wandern Kunden kaum in die Cloud ab: "Dass alle zu Amazon wechseln, sehe ich nicht", so Trondl.

Snowden

Ein Grund ist, dass viele Firmen ihre Daten nicht aus der eigenen Hand geben wollen. Besonders die Enthüllungen von Edward Snowden haben in Österreich und Deutschland dazu geführt, dass sich Verantwortliche gründlich überlegen, ob sie ihre Daten US-Unternehmen anvertrauen. (sum, 24.10.2017)