Spielende Bären und Kätzchen, kämpfende Bisons oder springende Zicklein, wahlweise in Bronze, Porzellan oder aus Holz, verführten zu einer posthumen Fehleinschätzung: Franz Barwig (1868- 1931) war kein Kunstgewerbler, sondern Bildhauer und als solcher einst einer der bedeutendsten Vertreter der Gattung Tierplastik. Zu musealen Ehren kam Barwig hierzulande spät: 1969 fand im Belvedere die erste Retrospektive statt, 2014 widmete man ihm ebendort in der Reihe "Meisterwerke im Fokus" eine Ausstellung.
Im Rahmen der Art & Antique gastieren einige bronzene Exponate, die exemplarisch für Barwigs Œuvre stehen: etwa ein eleganter Reiher (Galerie Susanne Bauer) oder ein wilder Bär (Patrick Kovacs Kunsthandel) von 1910/11, denen das genaue Studium charakteristischer Körperhaltungen im Tiergarten Schönbrunn vorausgegangen war. (kron, 24.10.2017)