Die Erlebnisse während des Ersten Weltkrieges waren für Rudolf Wackers (1893-1939) weiteres Schaffen prägend. In der Gefangenschaft musste er Kulissen für das Tomsker Theater fertigen: Die Arbeit lehnte er ab, genoss jedoch die Theateratmosphäre. Nach seiner Heimkehr zog es ihn nach Berlin, wo er sich mit voller Begeisterung in das Nachtleben stürzte.

Szene eines Berliner Jahrmarktes in den 1920er-Jahren.
Foto: Kunsthandel Freller

Über seine Werke sind zahlreich Besuche von Jahrmärkten dokumentiert: Varieté Sonderschau titelt etwa ein um 1923 entstandenes Gemälde aus dem aktuellen Angebot beim Kunsthandel Freller. Wacker schildert hier die Szene an einer Schaubude, an der ein Marktschreier seine Attraktionen – "Moto-Homo der Lebende Tote" und einen Schwertschlucker – mit einem Sprechtrichter anpreist. Die Übernahme von Textelementen und Typografie sind typische Elemente der Kunst der 20er-Jahre. (kron, 24.10.2017)