Die 18. Auflage des Festivals Jazz & The City macht Salzburg kurzfristig zur Jazz- und Weltmusikmetropole: Zu den Pionieren des Genres gehört das Trio Azymuth (Donnerstag und Freitag im Sternbräu, Samstag im Jazzit). Gegründet 1973 von José Roberto Bertrami (Keyboards, Klavier), Alex Malheiro (Bass, Gitarre) und Schlagzeuger Ivan Conti in Rio de Janeiro, ist die Formation nahezu im Alleingang für die Definition von brasilianischem Jazzfunk verantwortlich. Der Zuckerhut-Guss kommt durch die Integration von Bossa Nova und Samba, und mit Hits wie Jazz Carnival steht die Combo bei jüngeren elektronischen wie Hip-Hop-Acts hoch im Kurs. Spuren von Stan Getz und Chick Corea sorgen für einen spannenden Sound.

Der Schweizer Pianist Nik Bärtsch spielt neben Soloauftritten (Freitag im Mozarteum) seit 2001 im Quartett Ronin. Zusammen mit Schlagzeuger Kaspar Rast, Bassist Thomy Jordi und Saxofonist/Bassklarinettist Sha spielt er dann repetitiv-kühle Funk-Grooves, eine fast melodiefreie Minimal Music (Donnerstag im Republic).

Inspirieren lässt sich Christian Muthspiel nicht nur von Ernst Jandl oder dem Jodeln als "dem Blues der Alpen", sondern auch von melancholischen Melodien aus der Renaissance. Jetzt stellt er mit dem Bassisten Steve Swallow das Album Simple Songs vor. Mit dem norwegischen Trompeter Nils Petter Molvaer (Freitag, Kollegienkirche) gastiert ein Pionier der Fusion von Jazz mit elektronischer Musik in Salzburg. (dog, 24.10.2017)