Straßburg – Die EU-Kommission könnte von ihrer Haltung, das umstrittene Herbizid Glyphosat für weitere zehn Jahre zuzulassen, abgehen. Ein Sprecher erklärte am Dienstag in Straßburg, für die Sitzung des Fachausschusses der Vertreter der EU-Staaten sei der Kommissionsdelegierte aufgefordert worden, "die breitest mögliche Unterstützung" der Länder für eine Verlängerung von fünf bis sieben Jahren auszuloten.

Das Unkrautvernichtungsmittel steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Eine Verlängerung der Zulassung ist deshalb sowohl auf EU-Ebene als auch zwischen den Mitgliedstaaten heftig umstritten.

Das Europaparlament hatte zuvor in einer Resolution gefordert, die Zulassung nach fünf Jahren im Dezember 2022 auslaufen zu lassen. Die weitere Verwendung wollen die EU-Abgeordneten außerdem an bestimmte Auflagen knüpfen. So soll ein Einsatz unmittelbar vor der Ernte europaweit verboten werden.

Das Votum des Parlaments ist allerdings nicht bindend. Am Ende entscheiden entweder die Mitgliedstaaten oder die EU-Kommission über die Zulassung, die Ende 2017 ausläuft. Am Mittwoch berät ein Ausschuss mit Experten der EU-Länder über einen Vorschlag der EU-Kommission, das Pestizid weitere zehn Jahre auf dem Markt zu lassen. (red, APA, 24.10.2017)