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So richtig richtig ist die jüngst erfolgte Mitteilung, dass das Buwog-Verfahren am 12. Dezember beginnen wird, eigentlich nicht. An dem Verfahren werden so bekannte Leute wie Exfinanzminister Karl-Heinz Grasser oder sein Trauzeuge und Exlobbyist Walter Meischberger oder dessen Berufskollege Peter Hochegger teilnehmen – und mit ihnen ihre (zahlreichen) Anwälte.

Damit nun aber ab 12. 12., an dem die erste öffentliche Verhandlung mitsamt Publikum und Journalisten stattfindet, wirklich alles klappt im Großen Schwurgerichtssaal des Wiener Landesgerichts, gibt es bereits tags zuvor ein Stelldichein im denkmalgeschützten Saal.

Zu diesem Probesitzen, Probereden und Probehören hat die Vorsitzende des Schöffensenats alle involvierten Rechtsanwälte per offizieller Ladung einberufen. Ab zehn Uhr wird eineinhalb Stunden lang geprobt – unter dem Titel "Testlauf Technik". Um das zu verstehen, sei daran erinnert, dass der Schwurgerichtssaal für die Megaveranstaltung einer Renovierung unterzogen wurde.

Ungünstige Akustik

"Ungünstige Akustik mit langer Nachhallzeit, vornehmlich durch die glatten Marmoroberflächen verursacht" (so das Akustik-Unternehmen, das einschlägige technische Arbeiten verrichtet hat, auf seiner Homepage) machten Verhandeln im zweigeschoßigen Saal mit Apsis und Galerie bislang zum nervenzersetzenden Unterfangen. Man denke nur an ein Jahr Bawag-Verhandlung, bei dem die Anwesenden zudem unter Winterkälte und Sommerhitze litten, wie draußen. Schnee von gestern: Der Saal soll nun alle technischen Stückeln spielen.

Die Anwälte sind nicht rasend erbaut, dass sie zur technischen Anprobe höchstselbst antanzen müssen, "das könnten Techniker auch", meint einer. Weit gefehlt: "Die neue Beschallungsanlage arbeitet völlig technikerfrei", so der Akustiker. Wir sind gespannt. (gra, 26.10.2017)